Stadtstreicher Kolumne Nr. 111 ist soeben erschienen

Weitreichende Zukunftsaussichten bahnen sich an

Die Kolumnen für das neue Jahr 2014 werden also mit einer Schnapszahl eröffnet. Viele sehen dies aber auch als Glückszahl. Mal sehen wie das Ergebnis am Ende des Jahres aussieht. Große Koalition, Europawahlen, Kommunalwahlen. Vieles ist in Bewegung, im Umbruch. Ob Bad Buchau davon etwas abbekommt? Werden sich bei uns gewisse Kräfte verlagern? Die Hoffnung stirbt zuletzt aber Wunder wird es ganz sicher keine geben. Dennoch jede Veränderung beginnt mit einem Schritt und nicht mit dem Knallen des Sylvesterfeuerwerks.

Man darf wohl vermuten, dass BM Diesch bei seinem Jahresrückblick in der Stiftskirche nicht nur seinen Generalablass für 2013 erhalten, sondern auch seine verinnerlichten Fürbitten für 2014 mit untergebracht hat. Wer so von alter Last befreit und neuen Vorsätzen gestärkt ans Werk geht, kann nur Heilsbotschaften über Stadt und Land bringen. Schon allein wegen dieser abgesegneten Handlungen ist unser Buchauer Weg ziemlich klar vorgegeben. Schade, dass die Gemeinderäte sich für das jährliche Spektakel nicht als Ministranten zur Verfügung stellen. Ein Spalierstehen am Kirchenportal zur Huldigung könnte man zusätzlich erwarten. Schlimmer wäre es, wenn die Gemeinderatssitzungen auch noch an diesen Ort verlegt würden. Es hätte natürlich schon etwas für sich, wenn in den nicht öffentlichen Sitzungen nur noch im ehrfürchtigen Flüsterton gesprochen werden dürfte. Das würde die Beschlussfindung wesentlich verklären. Mal ganz abgesehen von den Bürgersprechstunden im Beichtstuhl, da die Türen im Rathaus eh nicht dicht sind. Überhaupt ist das Rathaus viel zu eng für eine weltoffene Gestaltung Diescher Kommunalpolitik. Da sind neue Ideen immer angebracht. In immer mehr Städten unserer Republik werden Kirchen für andere Zwecke des Gemeinwohls umgebaut. Nun, der Anfang wäre bei uns schon gemacht in stets weitreichender Vorausplanung unseres Bürgermeisters. Allerdings wäre dann die Agenda Diesch als Ersatz für das neue Gotteslob wirklich überholungsbedürftig.

Ein weiteres Beispiel

Da soll noch einer behaupten Bad Buchau sei nicht international wettbewerbsfähig. Zumindest bei der neu erforschten Badewasseraufbereitung im Adelindis-Thermalbad zusammen mit weiteren Thermalbädern aus Spanien und Italien wurde Vielversprechendes entdeckt. Die internationale Forschungsgruppe hat einen Weg aufgezeichnet, wie man ohne Chlor- und Bromzusatz die Hygiene im Badewasser garantieren kann. Damit kann die Hautfreundlichkeit gesteigert und die Atemwegsbelastung eines Thermalbades gesenkt und damit die Qualität nicht unwesentlich erhöht werden. Jeder Badegast, auch in den ganz gewöhnlichen Freibädern unseres Landes hat diese Nachteile schon selbst zu verspüren bekommen. Vor allem die trocken, schuppige Haut nach längerem Baden. 15 bis 20 % der Bevölkerung sind besonders allergisch bei diesen Nebenwirkungen. Also das erzielte Ergebnis ist doch etwas. Zumindest ein Anfang. Denn weitere Forschungen müssen noch folgen und vielleicht nach Jahren wird diese neue Strategie in allen Bädern zum Einsatz kommen. Also ist Bad Buchau hier einer der Hoffnungsträger für ganz Europa. Das haben wir in unserer Geschichte noch nie hin bekommen. Bis jetzt hat es unser Bürgermeister nur bis zum Reichstag nach Speyer zu Fuß geschafft. Jetzt kann er vielleicht und demnächst das europäische Badezepter überreicht bekommen. Der Badekaiser vom Federsee. Das wäre es! Wie kann man bei solchen Zukunftsaussichten noch für eine effektive Buchauer Kommunalpolitik kostbare Zeit verschwenden?