Sieben Einbrüche und 650.000 Euro Beute

Eine im Landkreis Biberach beispielslose Einbruchsserie macht der Biberacher Kriminalpolizei Kopfzerbrechen. Die Ermittler haben es mit sieben Beutezügen mit einem Schaden von rund 650.000 Euro zu tun. Das Diebesgut reicht vom Brillianten bis zum Radlader und von Markenbekleidung bis zu Autoreifen. Tatort war sechsmal Laupheim und einmal die Gemarkung Achstetten. Die Serie dauert nun schon fast zwei Jahre; Spuren auf mögliche Täter sind rar. Die Kripo Biberach und die Staatsanwaltschaft Ravensburg hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung. Neuen Schub könnte den Nachforschungen auch eine Entdeckung dieser Tage verleihen. In einem Wohngebiet in der Nähe des Handelshofes in Laupheim fanden Hausbesitzer mehrere sogenannte Schmucktableaus, die allesamt leer waren. Die Polizei stellte die Gegenstände sicher und weiß inzwischen, dass diese aus einem Einbruch in ein Laupheimer Schmuckgeschäft im Jahr 2008 stammen. Bei den Tableaus handelt es sich um mehrere Ständer sowie einige flache Schatullen, in denen Schmuck ausgestellt beziehungsweise aufbewahrt worden ist. Das Seltsame an der Entdeckung ist, dass die Gegenstände nach der Tat zunächst an einem der Polizei nicht bekannten Ort gelagert und erst in den letzten Tagen in den Bereich des Handelshofes und damit der Ulmer Straße gebracht worden sind. Warum diese Umlagerung gerade jetzt erfolgt ist, wer diese vorgenommen hat und wo die teils stark verwitterten Überreste zuvor gelegen hatten, ist unklar.

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Ein Kriminaltechniker der Biberacher Kriminalpolizei prüft die vergangene Woche sichergestellten Schmucktableaus auf mögliche Spuren. Der Ermittlungskomplex der Biberacher Kriminalpolizei umfasst sechs Einbrüche im Laupheimer Stadtgebiet sowie einen Baumaschinendiebstahl im Raum Achstetten. Die Serie hat im Juni 2008 begonnen und die bislang letzte Tat datiert vom Februar dieses Jahres. Die ersten beiden Taten wurden Anfang Juni 2008 und Anfang Oktober 2008 verübt. Betroffen war jeweils ein Juweliergeschäft am Marktplatz. Die Unbekannten schlugen nachts Schaufenster ein und erbeuteten binnen wenigen Minuten Armbanduhren und Schmuck im Gesamtwert von 110.000 Euro. Im Jahr 2009 waren es vier Einbrüche beziehungsweise Diebstähle. An einem nicht mehr genau zu ermittelnden Tag im Frühjahr stahlen Unbekannte von einem Firmengelände an der Bundesstraße 30 auf Höhe von Achstetten einen Radlader der Marke Volvo. Die Baumaschine war fabrikneu und hatte einen Wert von 240.000 Euro. Im Februar, Mai und Dezember 2009 folgten drei Einbrüche in Laupheimer Bekleidungshäuser. Tatorte waren der Marktplatz, die Kapellensowie die Mittelstraße. Die Täter nahmen jeweils hochwertige Damen- und – 3 – Herrenbekleidung im Gesamtwert von mehr als 300.000 Euro mit. Die bislang letzte Tat spielte sich am 4. Februar 2010 in der Biberacher Straße ab. Unbekannte drangen in eine Reifenfirma ein und stahlen bis zu 250 Autoreifen beziehungsweise Alufelgen. Schaden hier: 50.000 Euro. Die Polizei geht von überregionalen Tätern aus, die über entsprechende Absatzmärkte für die höchst unterschiedliche Beute verfügen. Die Polizei geht davon aus, dass die einzelnen Tatorte jeweils ausbaldowert worden sind. Bei ihren bisherigen Ermittlungen arbeitete die Biberacher Kriminalpolizei eng mit angrenzenden sowie Dienststellen in anderen Regionen zusammen. Ein Zusammenhang zu anderen Straftaten konnte bislang nicht aufgedeckt werden. Für die weiteren Nachforschungen der Biberacher Kriminalpolizei kann jeder noch so kleine Hinweis wichtig sein. Insbesondere der Verbleib von Bekleidung, Schmuck, Radlader und Reifen ist von Interesse. Bezüglich der jetzt aufgefundenen Schmucktableaus wäre wichtig zu wissen, wo diese vor deren Auffinden im Bereich des Handelshofes deponiert gewesen sind.