Studie – Hersteller bauen Defekte in Geräte ein

Diverse Elektro-Geräte werden von den Herstellern extra so gebaut, dass sie schneller kaputt gehen als es eigentlich sein müsste. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Geplante Obsoleszenz“, die die grüne Bundestagsfraktion in Auftrag gab und die der Saarbrücker Zeitung vorliegt.

Von Panagiotis Kolokythas

Elektroschrott Drucker, Elektrozahnbüsten, Notebooks, Kaffeevollautomaten, Waschmaschinen und Kopfhörer gehen am schnellsten kaputt. © imago/blickwinkel

Laut der Studie setzen die Hersteller unter anderem bei den Geräten absichtlich Teile von minderer Qualität ein oder helfen mit technischen Tricks nach. Ziel sei es dafür zu sorgen, dass die Verbraucher in kürzeren Abständen neue Produkte kaufen müssten. Die Ersteller der Studie schätzen in einer Modellrechnung, dass die Verbraucher dadurch jährlich knapp 140 Milliarden Euro ausgeben, um die auf diese Weise unnötig kaputt gegangenen Geräte zu ersetzen.

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Technik mit Verfallsdatum: Von Kamera bis Laptop: Kurzlebigkeit vieler Gadgets ärgert die Kunden. >

Als Beispiele für solche Produkte werden in der Studie Produkte wie Drucker, Elektrozahnbüsten, Notebooks, Kaffeevollautomaten, Waschmaschinen und Kopfhörer genannt. Bei Druckern würden beispielsweise Zähler eingesetzt, die dafür sorgen würden, dass die Geräte nach einer gewissen Anzahl von gedruckten Seiten ihren Geist aufgeben. Bei Elektrozahnbürsten kämen dagegen nicht auswechselbare Akkus zum Einsatz, die sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr ordentlich aufladen lassen. Bei Kopfhörern soll der Einsatz von minderwertigen Materialien oder schlechte Verarbeitung dafür sorgen, dass es selbst bei normaler Nutzung zu Kabelbrüchen kommt. Geräte wie Notebooks würden, so die Studie weiter, so gebaut, dass deren Reparatur erschwert oder die Kosten dafür immens in die Höhe getrieben werden.

An der Erstellung der Studie war der Verbraucher-Experte Stefan Schridde beteiligt, der unter www.murks-nein-danke.de

seit einiger Zeit eine Website betreibt, bei der Verbraucher ihre „Murkserlebnisse“ mit Produkten melden können. Grünen-Politiker weisen nicht nur auf die hohen Kosten für die Verbraucher in diesem Zusammenhang hin, sondern dass solche Murksprodukte auch für unnötige Müllberge sorgen. Eine Forderung der Fraktion der Grünen lautet demnach, das Gewährleistungs- und Garantierecht zu überarbeiten.

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