Stadtstreicher Nr. 61

Stadtstreicher Nr. 61

Der Haushalt für 2012 mit einigen Milliönchen Euro ist in kurzer Zeit von knapp eineinhalb Stunden am 13. Dezember verabschiedet worden. Sicher eine einzige Vorberatung hat auch noch stattgefunden. Allerdings von der Öffentlichkeit kaum beachtet. Aber damit ein städtisches Jahresprogramm und einen Investitionsplan bis 2015 gründlich abzustecken, ist schon echt „bürgermeisterlich“. Über rasches, zeitsparendes Arbeiten im Gemeinderat kann man da nicht klagen. Über wirklich erkannte Probleme oder gar Sorgen wohl auch nicht. Kein Wunder, wenn dann Sätze fallen, wie: „das erfordert einen finanziellen Kraftakt, wie wir ihn in den vergangenen Jahren nicht gedacht hätten“. Aha! Deshalb ist der SZ Bericht schon etwas überraschend, vielleicht auch nur eine unnötige Sturmwarnung?

„Bad Buchau muss sich in Verzicht üben“ heißt es in der SZ am 16.12.2011. In Verzicht üben tut sich das Buchauer Rathaus schon seit Jahrhunderten. Die Stadt war noch nie mit irdischen Gütern oder Erträgen besonders gesegnet. Eine kurze Entspannung in diesen Verzichtsübungen ist nur in den vergangenen 10 Jahren aufgetreten. Da konnte man fast immer aus dem Vollen schöpfen. Eine überschaubare finanzielle Erholungsphase in unserer langen Reichstagsgeschichte geht wieder zu Ende. Die Realität und damit der normale Buchauer Alltag kehren in den nächsten Jahren langsam zurück. Für Bürgermeister Diesch wohl eine noch unerprobte Zukunft. Dafür für seinen langjährigen Kämmerer umso bekannter. Deshalb „flötet“ Menz weihnachtlich aber mit deutlicher Engelszunge bereits jetzt seinem Chef und dem Gemeinderat die Melodie von kargeren Zeiten. Dieser rechtzeige Warngesang ist angebracht. Wurde er auch vernommen? Es sind nicht die teuren Investitionen des Kindergartens allein, sondern vor allem die Folgekosten auf diesem Gebiet, welche die jährliche Verfügungsmasse des Haushalts empfindlich schrumpfen lassen. Aber der Kindergarten muss sein, ebenso wie die nahezu abgeschlossene Sanierung der Federseeschule. Ob allerdings Bürgermeisterwünsche, wie die einer neuen Festhalle (Bürgermeisterwahl) in den kommenden Jahren verwirklicht werden können, ist mehr als fraglich. Dieses Vorhaben wird in der Traumtänzerzeit wohl sachte entschlafen. Aber das ist ja noch kein Verzicht. Da werden noch andere Dinge folgen.

Jetzt packen wir erst einmal das Weihnachtsgeschenk der nächsten zwei Jahre aus, den Kindergarten und vielleicht…. auch noch das Federseemuseum? Das ist doch was. Oder? Und dann kommen demnächst noch die versprochenen Privatinvestitionen im Götzburga Areal. Also gesegnete Weihnachtszeit 2011. Erleben und genießen sie nochmals Bad Buchau ohne Finanzsorgen, so wie unsere Volksvertreter auch.

Frohe Weihnachten allen Bürgerinnen und Bürgern.