Stadtstreicher Kolumne Nr. 83

Verschiedene Beobachtungen

Ja, unser Federseejournal, das Mitteilungsblatt unserer Stadt und verteilt im gesamten Gemeindeverwaltungsverband, ist immer wieder einer besonderen Betrachtung wert. Der Stadtstreicher hat schon wiederholt darauf hingewiesen. Vieles was hier in „amfedersee.de“ berichtet wird, wird in diesem Amtsblatt einfach verschwiegen. Dabei hat es die Aufgabe die Einwohner zu unterrichten. Als jüngstes Beispiel möchte ich nur die Anschaffung der Drehleiter für die Feuerwehr und das neue Technikfahrzeug des Gemeindeverwaltungsverbandes anführen. Ist solche Berichterstattung dem Rathaus nichts wert? Also bleibt nur übrig, sich „amfedersee.de“ zuzuwenden, um ein klein wenig mehr zu erfahren als von oben frei gegeben wird.

Über unser Altersheim „Marienheim“ sollte man möglichst nichts schreiben und man wird wohl auch nichts lesen. Die Einrichtung liegt schließlich außerhalb der Zuständigkeit der Stadt. Aber die jüngsten Pflegesatzverhandlungen des Betreibers mit der Pflegekasse und dem Sozialamt waren schon sehr interessant und geben viel Anlass zum Nachdenken. Wenn jemand mehr wissen will, sollte sich hinter vorgehaltener Hand informieren.

Überhaupt muss man einmal konstatieren, dass auch unsere Stadtverwaltung sich immer stärker mit beratenden Ingenieuren, Gutachtern und Rechtsanwälten umgibt, um die Arbeit zu erledigen bzw. zu unterstützen bzw. zu vereinfachen. Dies nicht nur allein aus fachlicher Notwendigkeit heraus. Ein weiterer Grund könnte sein, sich nach allen Seiten abzusichern, damit man möglichst wenig direkte eigene Verantwortung übernehmen muss. Dies ist natürlich nicht gerade billig. Darüber wird nicht gesprochen, denn in Verwaltung wie im Gemeinderat beruhigt das schon im Voraus das Nervenkostüm. Ein Schelm, der böses denkt.

Der Kindergartenneubau wird mit Betonfertigteilen erstellt. Daran ist vordergründig nichts einzuwenden. Im Industriebau gehört dies zur Tagesordnung. Die Frage ist, ob im Zweckbau mit vielen Zwischenwänden, wie bei einem Kindergarten, das auch langfristig gesehen so günstig ist. Jedenfalls bei grundlegenden Veränderungen einer Konzeption, könnte ein Umbau schwieriger auszuführen sein, als bei einem herkömmlichen Mauerbau. Aber darüber ist wohl im Gemeinderat bei der Vergabe schon eingehend nachgedacht worden.

Baden-Württembergs Ressortchef Winfried Hermann (Grüne) sprach sich am Donnerstag bei der Verkehrsministerkonferenz in Cottbus dafür aus, Kommunen das Recht zum Erheben von Gebühren in der City zu geben. Diesen Herren kann man nur empfehlen vor dem Sprechen, das Gehirn einzuschalten. Hat er nie etwas davon gehört, dass die Innenstädte immer mehr an Attraktivität und Infrastruktur (Geschäftssterben) verlieren und sich gegen die „grüne Wiese“ nicht mehr behaupten können? Reichen die hohen Parkgebühren und vielfache Fahrbegrenzungen noch nicht aus, um diesen negativen Prozess zu begünstigen? In Bad Buchau allerdings dürften solche grellen Gedankenblitze kaum mehr Schaden anrichten. Also, am besten diese Sache gleich wieder vergessen und den Minister mitsamt seiner Weisheit abhaken.