Stadtstreicher Kolumne Nr. 82

Federseemuseum schon wieder,

aber dieses Mal in wirklich erfreulicher Absicht. Was da in der letzten Gemeinderatssitzung vorgestellt wurde verdient Anerkennung. Es geht um eine wesentliche Erweiterung der Außenanlagen und die Sanierung des Museumsdaches. Der Außenbereich wird mit verschiedenen zusätzlichen Aktionsräumen bestückt und mit einem Service-/Bürobereich überbaut. Damit wird das Steinzeitdorf entlastet und auch das Federseemuseum selbst von Verwaltungsbereichen entrümpelt. Zur Zeit herrscht überall fürchterliche Enge und wird mit Provisorien überbrückt. Das hätte in Zukunft ein Ende.

Die Konzeption ist harmonisch durchdacht, baulich gut eingefügt und damit insgesamt repräsentativ ausgelegt. Der Bürgermeister fordert daher zu Recht von seinen Gemeinderäten Lob für diese Arbeit. Aber dazu kam es in der letzten Sitzung nicht. Im Gegenteil, die Gemeinderäte bemängelten, von der ganzen Entwicklung überrollt worden zu sein und es fehle eine Sitzungsvorlage. Hört, Hört! Überrollt werden die Einwohner laufend mangels fehlender Transparenz des Rathauses. Man wirft den Bürgern meist nur Ergebnisse vor die Füße ohne diese an dem Geschehen irgendwie teilhaben zu lassen oder gar einzubinden. Gutsherrenart. Ob damit das Mitgefühl bei den Gemeinderäten ihren Wählern gegenüber steigt? Kaum anzunehmen! Aber dann bitte nicht mangelnden Bürgersinn beklagen, meine Dame und Herren. Wenn man jemanden nicht will, bleibt man halt weg, auch bei den Wahlen. Aber zurück zum Federseemuseum. Schade, dass dieses Konzept nicht schon vor zwei Jahren aufgestellt wurde und man jetzt die Einweihung feiern kann. Aber gut Ding, braucht Weile, in Bad Buchau jedenfalls. Diese Feststellung des Stadtstreichers ist an dieser Stelle nicht fremd. Agiert wird bei uns nicht so gern, man beschränkt sich meist aufs reagieren, wenn es schon unter den Nägeln brennt.

Schlaglochpiste Oggelshauser Straße

Endlich sind der Bürgermeister und die Gemeinderäte nach längerem Dösen wieder einmal kurz wach geworden. Anlass hierzu ist die Fortschreibung des Landesstraßenplans. Die Diskussion im Gemeinderat zeigt mehr als deutlich auf, dass die hiesigen Volksvertreter mehr als naiv sind, ja total weltfremd dahinleben. Da kümmert man sich über Jahre hinweg so gut wie gar nicht um dieses Problem und erwartet dann ein Wunder. Rein zufällig entdeckt man nach einer Recherche sogar, dass die Vorentwurfspläne beim Straßenbauamt gar nicht mehr auffindbar sind. Überrascht? Die Rückstufung in der Dringlichkeitsliste ist für Realisten und Kenner der Situation nicht überraschend, musste fast erwartet werden. Wer mit so viel Laschheit und Uninteressiertheit beschlagen ist, hat auch nichts anderes verdient. Erst vor kurzem hat sich der Kreistag Biberach mit einer Resolution hinter die Unlinger Umgehungsstraße gestellt. Über Bad Buchau hat man nichts gehört. Was machen unsere Vertreter? Wann liest man bei uns einmal in der Öffentlichkeit, dass man einen Gedanken an die Oggelshauser Straße verliert, während man in Unlingen laufend über dieses Problem spricht und vorstellig wird. Da liegen mehr als Welten dazwischen. Jetzt mit ein paar kräftigen Worten in einer bescheidenen Gemeinderatssitzung riesig auf den Putz hauen, um nachher wieder ruhiger schlafen zu können, reicht eben nicht aus.

Noch eine sarkastische Anmerkung zusätzlich. Wenn das Autofahren auf der Schlaglochpiste nicht mehr möglich ist, empfehle ich ein Umsteigen auf das Fahrrad. Der Radweg nebenan, für den die Stadt verantwortlich ist, ist zwar keineswegs in einem besseren Zustand, dient dann aber wenigstens der Gesundheit und der Kleiderreinigung. Vielleicht schauen die Straßenbauer auch auf dieses Musterbespiel der Stadt und haben deswegen die Pläne verlegt.