Regierungspräsidium Tübingen führte großen Gewaltpräventionstag durch

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Gewaltpräventionstag-
des Regierungspräsidiums Tübingen, der Polizeidirektionen Biberach und Ulm sowie des Staatlichen Schulamts Biberach

Über 250 Fachleute trafen sich in Ehingen / Donau zur Vernetzung und zur gemeinsamen Vorbeugung gegen Gewalt an den Schulen

Das Regierungspräsidium Tübingen hat eine Initiative zur Vorbeugung gegen Gewalt an Schulen gestartet. Aus diesem Anlass kamen am Donnerstag (04.03.2010) über 250 Fachleute verschiedener Professionen in Ehingen zusammen. Präsentiert wurden unterschiedliche Ansätze und Konzepte zur Prävention von körperlicher und verbaler Gewalt. „Unsere Zielsetzung ist, die wichtigsten mit dem Thema Gewaltprävention befassten Gruppen noch besser zu vernetzen. Die große Resonanz zeigt die hohe Bedeutung, die dieses Thema hat. Je besser die handelnden Personen voneinander Bescheid wissen und je mehr sie an einem Strang ziehen, desto erfolgreicher werden wir bei der Vermeidung von Gewalt innerhalb und außerhalb der Schule sein,“ so Frau Dr. Susanne Pacher, Leiterin der Abteilung Schule und Bildung im Regierungspräsidium Tübingen. Lobend stellte sie die gute Zusammenarbeit zwischen dem Regierungspräsidium Tübingen, den Polizeidirektionen Ulm und Biberach, sowie des Staatlichen Schulamtes Biberach in der Vorbereitung des Gewaltpräventionstages heraus.

Polizeipräsident Dietrich Moser von Filseck führte an: „Winnenden und die in der Folge aufgetretenen Amokandrohungen haben zudem gezeigt, dass gerade auch zur Vorbereitung auf solche Gewaltexzesse und beim Umgang mit den Drohungen von Trittbrettfahrern Schule und Polizei noch enger und vertrauensvoller zusammenarbeiten müssen.“ Nach seiner vorsichtigen Einschätzung deuten die seit 2008 rückläufigen Zahlen bei den tatverdächtigen Kindern und Jugendlichen darauf hin, dass die vielfältigen Maßnahmenpakete und Aktivitäten der Polizei sowie anderer Präventionsträger zur Eindämmung der Jugend- und Gewaltkriminalität eine kriminalitätsreduzierende Wirkung haben. Kontinuierliche Gewaltprävention zahlt sich also aus, so sein klares Fazit.

Sicherheit gehört für den Polizeipräsidenten ohnehin zu den wichtigsten Grundbedürfnissen der Menschen und ist als wesentlicher Bestandteil ihrer Lebensqualität möglichst bereits im Vorfeld von Beeinträchtigungen zu schützen. Deshalb ist es nach seiner Meinung wesentlich sinnvoller und effizienter, Straftaten erst gar nicht entstehen zu lassen, als deren Folgen später mit großem Aufwand beheben zu müssen.

Das Programm bot eine Vielfalt gewaltpräventiver Zugänge. „Es gibt keinen Königsweg, auf dem dieses Thema in unserer Gesellschaft abgehandelt werden kann“, begründete Frau Dr. Pacher das breite Angebot, „deshalb haben wir  für die unterschiedlichen Bedürfnisse passgenaue Angebote vom handlungsorientierten Zugang bis zum Zugang über ein Kommunikationstraining.“ Neben der Darstellung von Gewaltprävention im Partnerverbund gab es einen breit gefächerten Einblick in verschiedene Best-Practise-Beispiele wie „Sterne für Schulen“ und „Bildschirme raus aus den Klassenzimmern!?“ im Landkreis Biberach oder das Projekt „Schulbusbegleiter“ in Laichingen im Alb-Donau-Kreis. In Workshops ging es um Themen wie „Probleme in der Familie“, „Spielend ins Netz“, „Medien – aber sicher“, „Sozial-emotionales Training“, „Schulklima gegen sexualisierte Gewalt“, „Gewaltfreie Kommunikation“, „Zivilcourage“ und „Mobbing“.

„Wir dürfen den Fokus jedoch nicht nur auf Gewalttäter richten, sondern müssen auch die Position von Tatopfern, Zeugen und Helfern stärken. So gesehen ist die Kooperation auch ein Bündnis für mehr Zivilcourage“, sagte Polizeipräsident Moser von Filseck beim Pressegespräch zu der Veranstaltung. Die Leiterin der Schulabteilung des Regierungspräsidiums, Frau Dr. Pacher, hob hervor, hinter der offensichtlichen Form körperlicher Gewalt andere Formen nicht zu unterschätzen. „Mobbing z. B. ist eine subtile Form von Gewalt. Sie ist besonders gefährlich, weil sie nicht sofort erkannt wird. Wir wollen unsere Lehrkräfte dafür sensibilisieren, Symptome frühzeitig zu erkennen und richtig zu deuten. Die stark ansteigende Zahl der Beratungsfälle bei unseren Schulpsychologen zeigt, dass hier hoher Handlungsbedarf besteht.“

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