Regierungspräsident Strampfer: „Lebendige Kleinstädte – Fundament der Zukunft“

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Start des Modellprojektes „Kleinstadtleben“

Regierungspräsident Hermann Strampfer: „Lebendige Kleinstädte sind das Fundament der Zukunft“

„Lebendige Kleinstädte sind mit ihren vielfältigen Funktionen das starke Rückgrat des Ländlichen Raumes“ betonte Regierungspräsident Hermann Strampfer anlässlich des Starts des Modellprojektes „Kleinstadtleben“

„Zur Belebung der Kleinstädte sind klare Konzepte erforderlich, die sich mit den spezifischen Problemen vor Ort auseinander setzen“, betonte der Regierungspräsident. „Die konkrete Zusammenarbeit verschiedener Akteure aus Politik, Verwaltung, Bürgerschaft und Wirtschaft erschließt neue Ressourcen und eröffnet vielfältige Perspektiven“, lobte Strampfer die Konzeption des Projekts.

Lebendige Kleinstädte mit ihren unverwechselbaren Ortsbildern sind unverzichtbarer und prägender Bestandteil des ländlichen Raums. Sie sind zudem Garanten für eine wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Infrastruktureinrichtungen, Dienstleistungen und Waren des täglichen und häufig wiederkehrenden Bedarfs. Aufgrund veränderter Konsum-, Mobilitäts- und Lebensgewohnheiten lässt sich jedoch vielerorts ein Ausbluten dieser Versorgungsfunktionen beobachten. Die Kleinstädte drohen an Bedeutung zu verlieren; vorhandene örtliche Potentiale und die Vorteile einer sprichwörtlichen „Nahversorgung“ bleiben ungenutzt. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes sollen deshalb mit dem Projekt „Kleinstadtleben“ Handlungsansätze aufgezeigt werden, wie dieser Entwicklung auch angesichts des demographischen Wandels entgegengetreten werden kann.

Unter Beteiligung der Landkreise, der Gemeinden, der Architektenkammer, des Einzelhandelsverbandes, der IHKs und der Regionalverbände wurde diskutiert, welche Rolle die Kleinstädte im ländlichen Raum in Zukunft einnehmen können und ob und wie ein Nebeneinander von Dienstleistungen, Einkaufen, Wohnen, Bildung, Kultur und Freizeit (wieder-) erreicht werden kann. Ziel des Projekts ist es dabei, in einem ersten Schritt die wesentlichen Handlungsfelder, die für eine Attraktivitätssteigerung wichtig sind, zu benennen, diese zu verzahnen und aus ihnen ein gesamtheitliches Konzept zu entwickeln, das speziell auf die Bedürfnisse von Kleinstädten im ländlichen Raum zugeschnitten ist. In einem zweiten Schritt soll dieses Konzept dann in Modellgemeinden umgesetzt und verfeinert werden, so dass daraus eine bereits in der Praxis getestete Handlungsanleitung für weitere interessierte Kommunen entstehen kann.

Hintergrundinformationen:
Die Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg wurde ins Leben gerufen, um in einem partizipativen Prozess den Gedanken einer nachhaltigen Entwicklung in Baden-Württemberg umzusetzen. Sie ist gekennzeichnet durch eine Kooperation des Staates und der Gesellschaft und eine fachübergreifende Zusammenarbeit der Ressorts.

Der Gedanke der Nachhaltigkeit mit seinem umfassenden Ansatz aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Komponenten ist weit und abstrakt. Ein Anliegen der Nachhaltigkeitsstrategie ist es, den Gedanken der Nachhaltigkeit konkret und lebendig werden zu lassen. Hierzu leisten die Projekte einen ganz wesentlichen Beitrag. Sie bieten ein Forum, um außerhalb des Tagesgeschäftes ganz konkrete Fragen nachhaltiger Entwicklung in einem gemeinsamen Dialog aus Gesellschaft und Staat anzugehen. In der Projektgruppenarbeit sollen die Synergien genutzt werden, die sich aus einer gemeinsamen Arbeit verschiedenster Akteure ergeben können.

4 thoughts on “Regierungspräsident Strampfer: „Lebendige Kleinstädte – Fundament der Zukunft“

  1. Liest sich spannend und interessant, wer kann darin mögliche Zukunftsperspektiven finden speziell für unsere Stadt? Papier ist geduldig, Sie bieten ein Forum, um außerhalb des Tagesgeschäftes ganz konkrete Fragen nachhaltiger Entwicklung in einem gemeinsamen Dialog aus Gesellschaft und Staat anzugehen.

  2. amüsiere mich immer wieder über solche „hochgestochenen“ Sätze.
    Lassen wir sie doch mal von einem schwaben übersetzen. Wette: er kann das in drei sätzen zusammenfassen. 🙂

  3. also des hoist: mr den älles zamma em ort- schaffa, en d ‚verei ganga, ond feira. No semmr a läbendiga schadt.

  4. Lebendige Kleinstädte sind mit ihren vielfältigen Funktionen das starke Rückgrat des Ländlichen Raumes“ betonte Regierungspräsident Hermann Strampfer anlässlich des Starts des Modellprojektes „Kleinstadtleben“.
    Als Bürgermeister mit 36 Dienstjahren im ländlichen Raum kann ich diese Feststellung nur unterstreichen und die Landesinitiative als sehr wertvoll unterstützen. Man muss dem Land Baden Württemberg zugutehalten, dass es im Verhältnis zu vielen anderen Bundesländern in der Vergangenheit mit den Programmen der „Dorfsanierung“ und „unser Dorf soll schöner werden“ sehr viel zur Aufwertung und Lebendigkeit des ländlichen Raumes schon getan hat. Hier hat auch das Federseegebiet unheimlich viel profitiert. Sämtliche Seegemeinden haben zwischen 1980 und 2000 ihre Infrastruktur grundlegend aufgewertet und das Erscheinungsbild verbessert. Erhebliche Zuschüsse des Landes gepaart mit viel Eigeninitiative und urbanen Teamgeist haben bewirkt, dass auch unser Gebiet durchaus seine Zukunftschancen bewahren konnte. Mit Dorfsanierung und Stadtsanierung konnte auch Bad Buchau zusammen mit Kappel seine Aufgaben als Unterzentrum im Verflechtungsbereich stärken. So dürften die Vorgaben stimmen, um mit entsprechend günstigen Voraussetzungen für Bad Buchau in dieses neue Modellprojekt „Kleinstadtleben“ der Landesregierung einsteigen zu können. An Aufgabenbereichen zur zielorientierten Zukunftsentwicklung dürfte es – trotz der Vergangenheitsanstrengungen – nicht fehlen. Ich wünsche den örtlich Verantwortlichen, dass ihnen vorausschauende Visionen gelingen mögen.

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