Mappus-Show zu Ende!

Landtagswahl in Baden-Württemberg, Mappus ade …

„Jetzt haben wir die historische Wende in diesem Land erreicht“, sagte Grünen-Spitzenkandidat Kretschmann vor jubelnden Anhängern in Stuttgart. Er kündigte einen Politikwechsel im Land an. „Wir werden den versprochenen Weg in die Bürgergesellschaft gehen.“

Trotz des mageren SPD-Ergebnisses freute sich auch SPD-Spitzenkandidat Schmid. „Wir haben den historischen Wechsel geschafft,“ sagte der 37-Jährige. „Es gibt einen klaren Regierungsauftrag für SPD und Grüne, den wir gemeinsam annehmen werden.“

Die CDU stürzt laut Prognose von 44,2 auf 39,1 Prozent ab Prozent ab. Das ist ihr schlechtestes Ergebnis seit 1952 und eine herbe Niederlage für Ministerpräsident Stefan Mappus. Der Nachfolger von Günther Oettinger war lediglich ein Jahr im Amt. Er räumte seine Niederlage ein: Er wünsche SPD und Grünen „für die Erfüllung des Regierungsauftrags alles Gute“, sagte Mappus. Für die CDU bleibe nun die Oppositionsrolle. Welche Rolle Mappus in der Landes-CDU künftig spielen wird, ist noch offen. „Wir haben gemeinsam gekämpft und haben auch gemeinsam dieses Ergebnis erzielt. Und deshalb ist es zunächst mal seine Entscheidung, wie er verfahren will“, sagte CDU-Fraktionschef Peter Hauk.

Vorläufiges amtliches Endergebnis 2011 für Bad Buchau
(in Klammer = Ergebnis 2006):
3.173 Wahlberechtigte (3.181)  56,5% Wahlbeteiligung (46,7%)
  • Peter Schneider (CDU) 934 Stimmen = 53,1%  (778/53,2%)  d
  • Franz Lemli (SPD) 314 Stimmen = 17,9%  (227/15,5%)
  • Eugen Schlachter (GRÜNE) 272 Stimmen = 15,5%  (265/18,1%)
  • Oliver Lukner (FDP) 77 Stimmen = 4,4%  (103/7,0%)
  • Uli Widmann (LINKE) 58 Stimmen = 3,3%  (–)
  • REP 18 Stimmen = 1,0 % (18/1,2%)
  • NPD 12 Stimmen = 0,7% (15/1,0%)
  • ödp 23 Stimmen = 1,3% (6/0,4%)
  • Piraten 50 Stimmen = 2,8% (–)

18 thoughts on “Mappus-Show zu Ende!

  1. wahlanalyse:
    Direktmandate der Grünen in Universitätsstädten: Stuttgart, Mannheim Heidelberg, Konstanz. Freiburg, Tübingen.
    Bildung wählte grün.

    1. Wenn die „Neue“ Bildungspolitik solche „gebildeten“ Analysten hervorbringt dann gute Nacht Baden Württemberg.
      Bildung beschränkt sich nun mal leider nicht auf das Hinterherschreien von
      Wahlkampfparolen. Das hätte ich bisher eher im Lager der –> unteren Bildungsschicht gesucht. Wahrscheinlich merkt „gebildet“ vor lauter Bildung nicht wo Sie/Er sich wiederfindet.
      Bin grad echt froh´dass ich auf dem Land wohne, wo ja anscheinend Bildung mangelware ist, dann kann ich wenigstens unter die Wahl schnell einen Strich drunter ziehen. Über die Konsequenzen können wir uns dann ja mal in ein paar Jahren unterhalten.

      1. wenn sich schon jemand als „gebildet“ bezeichnet, sagt das viel aus; genau die Studenten in Freiburg, Tübingen usw. — lange studieren aber noch nie was gearbeitet haben — hauptsach große klappe;

  2. zu „gebildet sagt“ Die Grün-Wähler in den Bildungszentren dürften (fast)alle Studenten sein. Die noch nie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen mussten, die immer noch bei den Eltern die Beine unterm Tisch haben, die sich von Eltern (noch) ihr Studentenleben finanzieren lassen, und denen es schlicht gesagt schnurzegal sein dürfte, was der Liter Benzin demnächst bei den Grünen kosten wird, Papa bezahlt ja das Fahrgeld, denen es schnurzegal ist, wie viel Strom , Heizung ect. demnächst bei den Grünen kosten werden, Papa bezahlt ja die Mitnebenkosten, und den es schnurzegal ist wenn unsere Wirtschaft unter den kommenden Umweltauflagen der Grünen nicht mehr mitmacht und ins Ausland ausweicht.

    1. lesenswert ! es waren nicht verwöhnte Studenten.

      Stuttgart – Die Grünen haben die CDU in Stuttgart als stärkste Partei abgelöst. Der Politikwissenschaftler Stefan Wurster erklärt die spektakulären Verschiebungen.

      Herr Wurster, nach der Kommunalwahl haben nun erneut mehr als 30 Prozent der Stuttgarter für die Grünen gestimmt. Würden Sie diese als Volkspartei bezeichnen oder handelt es sich nur um eine Momentaufnahme?

      Die Grünen scheinen zumindest auf dem Weg hin zu einer Volkspartei zu sein. Einerseits muss man sehen, dass sie bei dieser Wahl hervorragende Ausgangsbedingungen hatten. So hat das Thema Atomkraft nach der Reaktorkatastrophe in Japan großen Einfluss auf die Wahlentscheidung gehabt. Andererseits gibt es in Großstädten wie Stuttgart auch einen langfristigen Trend. In Stuttgart ist das gebildete bürgerliche Milieu im Vergleich zum Land überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Davon profitieren tendenziell die Grünen.

      Wie würden Sie dieses großstädtische Milieu charakterisieren?

      Für dieses Bildungsbürgertum sind bestimmte Themen sehr wichtig:
      Zu diesen zählen Selbstverwirklichung und Partizipation – also die Möglichkeit, an politischen Entscheidungen teilzuhaben. Auch ökologische Themen spielen für dieses postmaterialistische Milieu eine große Rolle. Das Stuttgarter Ergebnis bei dieser Landtagswahl zeigt, dass die CDU diesen wichtigen Teil der Wählerschaft kaum erreicht hat.

      http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.interview-mit-politologe-stefan-wurster-auf-dem-weg-zur-volkspartei.444b7cce-5caf-40a0-8717-cef11d8b2a35.html

  3. Ich möchte die sehr einfach gestrickten Kommentare etwas aufhellen. Die CDU hat nur noch bei den über 60 Jährigen eine knappe Mehrheit. Ansonsten muss sie sich bescheiden. In den mittleren Altergruppen haben die Grünen die CDU praktisch eingeholt. Sie liegen damit auch vor der SPD.

    1. Lieber „sichtweisender“, „vorhersehender“, nehme mal an „gut gebildeter“ Grünen Wähler:
      Leider falsch bin zwar keine 40 mehr, aber auch noch weit unter 60, also im Besten „Grünen – Wähler“ -Alter. Aber wie Du sagst, nur ein einfach gestrickter Kommentar, aber zur Richtigstellung wichtig! Ach ja. Bin übrigens auch noch ein „LandEi“! wahrscheinlich nur deshalb die einfachen Maschen!

  4. Mappus sagt, Fukushima sei schuld, dass er die Wahl verloren hat.
    In Reinland Pfalz hat die CDU dazugewonnen.
    komisch…. war es nicht doch eine Persönlichkeitswahl?

  5. Die Schuld an der CDU Misere liegt ganz einfach daran, dass die Leute die Schnauze voll haben von rueckgratlosen Kerlen wie Rief oder Mappus (Kermit der Frosch in der Mappus-Show) oder verlogenen Characteren wie Oettinger. Dieser zum Beispiel spricht noch nicht einmal Englisch (eine Schande vor dem Herrn) und nimmt ein ‚wichtiges‘, vor allem hochbezahltes Poestchen in Bruessel ein. Ich glaube, dass der normale Buerger ganz einfach die Schnauze gestrichen voll hat von all den CDU Idioten, von den Ried-Maerkeler und Wester-Wellern (Moor-Ochs… hahahah)! Ob die Gruenen besser oder schlechter sind werden die naechsten 4 Jahre zeigen. Nach mehr als 50 Jahren CDU im Laendle ist ein Wechsel bestimmt nicht das Schlechteste was den Badener und Schwaben passieren konnte.
    Ich teile die Meinung von ‚waehler‘ uebrigens ueberhaupt nicht, dass Sprit und Elektrizitaet teurer werden, weil BW nun eine Gruen-Rote Regierung bekommen wird. Es ist sehr leicht abzusehen, dass der Benzinpreis in den kommenden Jahren auf ueber 2 Euro steigt, vorallem deswegen, weil die Nachfrage nach immer geringer werdendem Oel stetig steigt. Diese Entwicklung ist eigentlich gar nicht so schlecht, weil alternative Energietraeger dadurch immer lukrativer werden. Unsere Schwarze Regierung hat dem Preisanstieg von Energie in den vergangenen Jahren ja auch nichts entgegensetzen koennen, oder habe ich da etwas verpasst??? Ausserdem wird es Zeit, dass in der Politik endlich mal Druck gemacht wird, dass der seit 20 Jahren versprochene 3 Liter Wagen endlich auf Deutschland’s Strassen erscheint und zwar nicht als exotische Ausnahme sondern als ganz normales Gefaehrt. Ich wuensche der ersten von Gruenen gefuehrten Regierung viel Glueck. Schlechter als Rief, Mappus, Oettinger, Merkel und Consorten koennen sie sicherlich nicht sein!

  6. Herr Mappus sollte sich in Bad Buchau als Hauptamtsleiter bewerben. Hier in der CDU-Hochburg ein angenehmes Plätzchen zum „Wohlfühlen“ und „Strahlen“.

  7. http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-03/cdu-landtagswahl-traub?page=1

    Ein Bauer zeigt der CDU, wie man gewinnt

    Niemand holte bei der Wahl in Baden-Württemberg mehr Stimmen als der CDU-Abgeordnete Karl Traub. Seine Arbeit könnte den leidenden Christdemokraten ein Beispiel sein……Karl Traub hätte der Strahlemann der baden-württembergischen CDU werden können. In seinem Wahlkreis Ehingen hat der 69-Jährige geschafft, was keinem anderen Kandidaten im Land gelungen ist. 51 Prozent der Wahlberechtigten haben ihr Kreuz bei dem Landwirt aus Hausen am Bussen gemacht. Das reichte für den Titel des Stimmenkönigs!……In diesem oberschwäbischen Landstrich, heißt es, könnte man auch einen Sack Heu für die CDU antreten lassen, und er würde gewählt.
    Der SPD-Kandidat Franz Lemli, der im angrenzenden Wahlkreis Biberach angetreten war, konnte bei seinen vielen Hausbesuchen an Sätzen wie diesen verrückt werden: „Ach wissen, Sie, Herr Lemli, Sie sind mir sympathisch, aber ich habe schon immer christlich gewählt.“ Die CDU zu wählen, ist in einer Landschaft, die von den Zwiebeltürmen der Barockkirchen mitgeprägt ist, häufig gleichbedeutend mit einem Bekenntnis zum lieben Gott……Viele glauben, wenn die CDU ihre Geschicke nicht mehr lenke, dann bedeute das die Abkehr vom rechten Weg, von einer wohlbestellten Zukunft, den Abschied von lieb gewonnenen Gewohnheiten. In Grundsheim findet sich aber niemand, der darüber klagt, dass es im Dorf seit den siebziger Jahren keine Einkaufsgelegenheit mehr gibt und nach wie vor keinen Internetanschluss.

    Kommentar:
    Wie der Artikel richtig ausführt, könnte „Karl Traub“ genau so gut „Heu Sack“ heißen und würde immer noch zwischen 80 und 120% der abgegebenen Stimmen bekommen in bestimmten Ortschaften.

    Das Problem für die CDU ist nur, dass diese obrigkeitsanbetenden Untertanen nach und nach aussterben – bis zur nächsten Wahl werden es wieder etliche weniger sein.
    Der Schnitt von nur 51% zeigt ja, dass der Herr Heusack irgendwo auch deutlich weniger Stimmen bekommen haben muß, um die 82% in Grunzheim zu kompensieren.

    Ich bin ebenfalls in so einer kleinen Gemeinde aufgewachsen und da war auch immer ziemlich klar, wer die anderen 5 Grünen-Wähler waren 😉

  8. Ich bin und bleibe der CDU treu! Ich meine Baden-Württemberg und Bayern geht es am besten in Deutschland! Arbeitslosgikeit… ! Und was können die Grünen bitte noch außer Atom??? Naja bin mal gespannt wie das jetzt weiter geht mit uns hier nur liebe Grün-Wähler ja nicht SCHIMPFEN über euere Super Ökos

    1. Gerdoo1 niemand will Ihnen ihre Treue zur CDU wegnehmen. Aber Ihre Zweifel an den Grünen lässt doch gewisse Toleranz gegen Andersdenkende aufkommen. So ganz christlich ist das nicht. Oder? Es wäre sicher zu viel verlangt, wenn ich sagen würde, jetzt warten wir mal 57 Jahre, wie es dann aussieht. Aber eventuell 4 Jahre Abwechslung von festgefahrenen Strukturen, alten Seilschaften und arroganten Selbsteinschätzungen kann ja auch für die CDU ganz ernüchternd sein. Ein Oppositionsdasein kann wie die Fastenzeit ja zur Selbsterkenntnis zurückführen.

  9. Stuttgart –
    Es spricht für den Realitätssinn der künftigen grün-roten Koalitionäre in Baden-Württemberg, dass sie die Finanzpolitik an den Anfang ihrer inhaltlichen Verhandlungen an diesem Montag gesetzt haben. Grünen-Fraktionschef Winfried Kretschmann und der SPD-Landesvorsitzende Nils Schmid wissen als Finanzexperten, was für eine Herkulesaufgabe auf sie zukommt, wenn sie einen schonungslosen Kassensturz nach 58 Jahren CDU-Herrschaft im Südwesten machen. Wie weiland der griechische Held müssten sie eigentlich einen Fluss umleiten, um den Stall mit tausenden Rindern des Königs Augias auszumisten. Aber ihnen stehen nur begrenzte parlamentarische Mittel zur Verfügung und heftige Kontroversen mit vielen Verbandsinteressen bevor.

    Denn die scheidende schwarz-gelbe Regierung hinterlässt ihren grün-roten Nachfolgern enorme rote Zahlen und zusätzlich manche versteckte Erblast. So türmt sich der Berg der Altschulden des Landes am Kreditmarkt auf gut 45 Milliarden Euro. Das ist knapp ein Drittel mehr als das Volumen eines einzigen Jahresetats. Zwar hatte die CDU/FDP-Koalition die zunächst geplante Rekordneuverschuldung von 4,8 Milliarden Euro im Doppelhaushalt 2010/11 nach dem Anziehen der Konjunktur wieder auf 2,6 Milliarden Euro gedrückt. Aber ein schlüssiges Sanierungskonzept für den Etat liegt für die kommenden Jahre nicht vor.

    Seit 2008 muss das Land ohne Kredite auskommen

    Dabei gilt seit Anfang 2008, dass das Land grundsätzlich ohne neue Kredite auskommen muss. Sollte es sich – wie nach der Wirtschafts- und Finanzkrise – dennoch zu neuen Schulden gezwungen sehen, müssen diese binnen sieben Jahren wieder getilgt werden. Und die regulär im Haushaltsplan stehende Kreditaufnahme ist nur die halbe Wahrheit.

    !!!!So fordert der Biberacher Grünen-Finanzexperte Eugen Schlachter, alle versteckten finanziellen Lasten offen im Haushalt auszuweisen. Dazu gehöre der Preis für den Rückkauf der Landesanteile am Energieriesen EnBW von knapp 5 Milliarden Euro ebenso wie die Kapitalerhöhung beim der Landesbank LBBW von 2 Milliarden Euro. Zusammen mit einigen anderen Posten wie Bürgschaften für den Landesflughafen würden damit die Altschulden um rund 8 Milliarden Euro steigen.!!!!

    Noch viel schwerer wiegt allerdings eine Last, die öffentlich nur wenig beachtet über die Jahre hinweg stetig steigt: die Versorgung für die Pensionäre des Landes. Nach dem „Versorgungsbericht Baden-Württemberg“ des Statistischen Landesamts vom März 2010 wächst ihre Zahl von rund 96 000 im Jahr 2009 auf 143 000 im Jahr 2020 und auf 156 000 im Jahr 2030. Die Versorgungsaufwendungen würden sich demnach auf 6,2 Milliarden Euro im Jahr 2020 und auf 7,7 Milliarden Euro im Jahr 2030 erhöhen. Der Rechnungshof mahnte schon im vergangenen Jahr: „Ohne weitere Eingriffe in die bestehenden Versorgungs-, Beihilfe- und Heilfürsorgeregelungen wird der Anteil der Versorgungsausgaben an den gesamten Personalausgaben weiter drastisch steigen. Bei einer ansonsten unveränderten Ausgabenstruktur drohen künftige Haushalte völlig aus dem Ruder zu laufen.“

    Altersversorgung der Beamten müsste gekürzt werden

    Das bedeutet, Grün-Rot müsste den Rotstift eigentlich bei der Altersversorgung der Staatsdiener ansetzen, um den Haushalt mittel- und langfristig auch nur einigermaßen ins Lot zu bekommen. Das dürfte aber auf den erbitterten Widerstand des Beamtenbundes stoßen, der sich schon erfolgreich gegen das sogenannte Vorgriffsstundenmodell gewehrt hatte, mit dem die schwarz-gelbe Regierung die Arbeitszeit der Beamten vorübergehend erhöhen wollte, um Kosten zu sparen.

    Daneben erscheinen die Debatten über fehlende Einnahmen bei der Streichung der Studiengebühren oder zusätzliche Ausgaben für eine beitragsfreie Kinderbetreuung fast schon wie die berühmten Peanuts des Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann. Den neuen Koalitionären stehen harte Debatten über die Finanzierbarkeit ihrer politischen Vorhaben bevor.

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