MAB-Nationalkomitee zu Besuch im Biosphärengebiet Schwäbische Alb

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Gremium tagte zwei Tage in Bad Urach und besuchte Partner des Biosphärengebiets

Das deutsche MAB-Nationalkomitee traf sich diese Woche zu einer Sitzung im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Neben dem fachlichen Austausch zu Fragen der Umsetzung der Biosphärenreservatsidee in Deutschland nahmen sich die Biosphärenreservats-Experten Zeit, um mit zahlreichen Akteuren aus dem ersten baden-württembergischen Großschutzgebiet zu sprechen. Das Gremium zeigte sich erfreut über das Engagement der Menschen vor Ort.

Begrüßung des MAB-Nationalkomitee durch Herrn Regierungspräsident Hermann StrampferDas deutsche MAB-Nationalkomitee besteht aus 16 Experten unterschiedlicher Fachbereiche und setzt sich für die Umsetzung des MAB-Programms in Deutschland ein. MAB steht dabei für den englischen Ausdruck „Man and Biosphere“, was zu Deutsch „Der Mensch und die Biosphäre“ heißt. Dieses MAB-Programm wurde von der UNESCO 1971 ins Leben gerufen. In den vergangenen über 40 Jahren ist das weltweite Netz auf 621 Biosphärenreservate angewachsen.

Das beim Bundesumweltministerium angesiedelte, aber unabhängige deutsche Expertengremium kommt jedes Jahr zweimal zusammen, um sich über fachliche Fragestellungen zum MAB-Programm und den Biosphärenreservaten auszutauschen und diese zu diskutieren. Die 25. Sitzung fand in der Kurstadt Bad Urach, mitten im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, statt. „Für uns ist der Besuch des MAB-Komitees eine tolle Möglichkeit mit den Experten persönlich ins Gespräch zu kommen und natürlich zu zeigen, dass wir nicht umsonst ein von der UNESCO ausgezeichnetes Biosphärenreservat sind“, berichtet die Leiterin des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, Petra Bernert. Dass diese Gelegenheit auch einigen Menschen, die aktiv an der Gestaltung des Gebiets mitarbeiten, eingeräumt werden konnte, freute Bernert besonders.

Denn den Mitgliedern war es neben ihrer internen Sitzung sehr wichtig auch in direkten Kontakt mit Partnern und Akteuren aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb zu kommen. Dazu stand ein regionaler Abend mit rund 100 Gästen in der Schlossmühle in Bad Urach auf dem Programm. Regierungspräsident Hermann Strampfer ließ es sich als Vorsitzender des „Lenkungskreises für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ nicht nehmen, die Gäste zu begrüßen und über die aktuellen Arbeiten vor Ort zu berichten.

Aktuelles und Hintergrundinformationen über das MAB-Nationalkomitee erfuhren die Teilnehmer des regionalen Abends von dem Vorsitzenden des Gremiums, Martin Waldhausen. Er stellte seine Kolleginnen und Kollegen, ihre Themenfelder und die Inhalte deren Tagung vor. “Es freut uns sehr, in einem der jüngsten, aber bereits sehr erfolgreichen deutschen Biosphärenreservate zu Gast zu sein und einen Einblick in dessen Entwicklung zu bekommen. Fragen der Gestaltung der Energiewende und eines nachhaltigen Tourismus, mit denen sich das MAB-Nationalkomitee in seiner Sitzung beschäftigt hat, sind auch für die Schwäbische Alb von großer Bedeutung“, so Waldhausen.

Einen Blick in die Praxis konnte das Komitee am Tag darauf bei einer kleinen Exkursion mit Fahrt über den ehemaligen Truppenübungsplatz werfen. Der Stopp im „Alten Lager“ gab Zeit, um das Hauptinformationszentrum zum Biosphärengebiet, kurz das Biosphärenzentrum Schwäbische Alb, zu besichtigen. Die anschließende Betriebsführung bei der Firma Flomax brachte den Mitgliedern des MAB-Komitees das Thema Schäferei und Wollverarbeitung auf der Schwäbischen Alb näher.