Glosse zum 14 tägigen Politischen Dienstag in Bad Buchau am Federsee

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Was war das denn, diese Woche in der SZ ?

Die friedlichste Zeitung aller friedliebenden Bürger setzte einen Artikel auf und zitiert eine Regierungsbehörde mit:

„So geht es nicht“.

Einer der obersten Artikelschreiber will gar einen Punktsieg des „enfant terrible“ in unserem Distrikt gesehen haben – und dieses terrible enfant hat einen Namen:

Henry White ! Auch „Dirty Henry“ genannt, dirty but lucky?

Ein Outlaw, ein Desperado, ein Heckenschütze – Heckenschütze?

Nein, Henry White ballert ja offen herum – er, der Newcomer unter den Revolverhelden bevorzugt das öffentliche Duell – und zerstört damit unsere Kleinstadtidylle, unsere Kuschelwohlfühlsehnsucht – er tritt sie mit seinen verwegenen roten Stiefeln in den Schmutz, kaum dass er einem seiner weißen Gefährte entstiegen ist.

Er raubt biederen Bürgersfrauen die letzten Illusionen, was diese sich nicht gefallen lassen. Sie leben ihren Traum unserer Kleinstadtidylle weiter, wo Recht und Ordnung herrschen und rechtschaffene Bürger die wichtigen Ämter innehaben. Punktum!

Das rief unseren mächtigen Sheriff auf den Plan:

Pit Bull ! Auch „Mighty Pit“ genannt, mighty but bloody?

Ein mächtiger Sheriff mit 13 Deputies, der seine Stadt im Griff hat, der für Recht und Ordnung sorgt, und der, wenn Recht und Ordnung zu umständlich werden, praktische, pragmatische und vor allem einfache Lösungen wählt – und durchzieht.

Und jetzt wollen ihm da so ein paar verschlafene Ämter Anweisungen erteilen, Beurteilungen zukommen lassen, ihm am Zeug flicken? Lächerlich!

Und dann wollen die Zeitungsschreiberlinge auch noch wissen, wer Punktsieger ist – Punktsieger? Henry White – dieser steckbrieflich gesuchte Desperado?

Eigentlich sollte der schon lange erledigt sein!

Pit Bull überlegt nicht lange.

Er überlegt nie lange, wenn es ernst wird!

Er ist ein Mann und kein Waschlappen, er weiß was zu tun ist – er zieht beide Revolver und schießt!

Erster Schuß: „Ich sehe mich als Sieger!“

Zweiter Schuß: „Schreiberlinge sollen erst mal recherchieren, bevor sie schreiben!“

Doch leider:

Der erste Schuß ging ins Leere – wer Sieger ist, bestimmen die biederen, staunenden Bürger!

Der zweite Schuß war ein Rohrkrepierer: die Schreiberlinge hatten recherchiert, sie wollten sogar ihn, den mächtigen Sheriff sprechen – aber der war nicht ansprechbar.

Es wird Zeit diesen Henry White zur Strecke zu bringen!

Aber mighty Pit Bull muss wohl alles selber machen!

Seine besten Deputies haben schon alles Mögliche versucht:

Ron Pricing wollte ihn mit dem Auferlegen von Entschuldigungen in die Knie zwingen – voll daneben!

Der lange John, John Onestone, ließ einen Verweis krachen – lächerlich!

Und schließlich die Wunderwaffe: Doc Sandler – er wollte dem Desperado mit Verleumdung den Zahn ziehen. Wieder nix!

Was tun? Nachdenken oder kämpfen oder sich verpissen?

Mit Nachdenken tut sich unser Sheriff schwer – er ist und bleibt ein Mann der Tat!

Kämpfen? Seine Deputies haben nur Platzpatronen im Gurt!

Sich Verpissen? Hat er doch schon versucht – aber die andere Stadt, die dringend einen Sheriff suchte, hat sich ja der verdammte Rinderbaron Joe Reef unter den Nagel gerissen!

Also doch Nachdenken?

Ein Trost für unseren Sheriff: Nachdenken und überlegt handeln ist durchaus männlich!

4 thoughts on “Glosse zum 14 tägigen Politischen Dienstag in Bad Buchau am Federsee

  1. sehr gut, das Beste seit Langem! Bin gespannt, wenn die Daltons (endlich) ins Spiel kommen 😉

  2. Es ist irgendwie schon eigenartig. Wo man hinhörte wurde gesagt: der Weiss ist ein Bluffer, wenn er wirklich Mut hätte, würde er seine Behauptungen untermauern und seine Unterstellungen rechtlich prüfen lassen. Er will dem Bürgermeister nur ans „ Bein pinkeln“ und große Reden schwingen, heiße Luft im Gemeinderat erzeugen, Kollegen madig machen.
    Jetzt hat Weiss, das getan, was man von ihm forderte – wobei man das nie ernst nahm und stets siegessicher die Ergebnisse vorweg programmierte – jetzt ist es wieder nicht recht. Es ist nicht recht, weil Weiss doch in wesentlichen Teilen Recht bekam. Das ist so unglaublich, dass es einfach nicht recht sein kann und darf, koste es was es wolle. Nun ist das plötzlich nur Verwaltungskram und aufgebähter Bürokratismus. Die Stadt hat ganz andere Probleme, die Weiss nur mit seiner Rechthaberei überspielt.
    Man nennt dies doppelte Moral, bzw. Verhaltensmaßstäbe. Sie kommen immer dann zum Tragen, wenn man in die Enge getrieben wird. Und in dieser Enge befindet sich der Bürgermeister mitsamt seinem Vertrauensstab.

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