Drohen Buchau erneut Proteste zur Glonkr-Party?

Am Freitag den 8. Februar findet im Bischofsprollhaus wieder die jährliche Glonker-Party statt und die Sperrstundensituation ist immer noch nicht geklärt. Bei der Party handelt es sich um die letzte verbliebene Musik- und Tanzveranstaltung für Jugendliche und junge Buchauer. Vor einem Jahr hat das Go-In geschlossen, im Juze gab es schon lange keine Party mehr und die Disco Rainbow, welche früher einmal pro Monat im Bischofsprollhaus stattfand, ist längst Geschichte. Private Initiativen wie sie vor einigen Jahren regelmäßig auf dem Plan standen, sind ebenfalls ausgeblieben, und so gibt es auch keine Plankental- oder Kiesgruben-Party mehr. Besonders spannend wird die Glonker-Party vor dem Hintergrund der neuen Sperrstundenregelung, welche bei den Buchauern für großen Unmut sorgt und die Stadtgespräche dieser Tage beherrscht. Demnach könnte Buchau in der Nacht der Glonker-Party, bei welcher die Gäste bereits um 2 Uhr zum Verlassen der Veranstaltung gebeten werden, ein erneuter Protestmarsch über den Marktplatz zum Rathaus drohen?

Stadtrat Heinz Weiss versucht indes eine politische Lösung herbeizuführen: „Ich werde in nächsten Sitzung des Gemeinderates den Vorschlag machen die Sperrstundenregelung erneut auf die Tagesordnung zu setzen und neu zu diskutieren. Ich hoffe wir können die Gemüter beruhigen und durch eine neue Regelung eine Eskalation abwenden. Ansonsten hoffe ich die Nacht verläuft ruhig und eventuelle Demonstranten verhalten sich ordentlich.“ In der Tat hat Bürgermeister Peter Diesch die Bürger bei der Fragestunde am 22. Januar nicht voll umfassend informiert. So kann der Bürgermeister jederzeit das Thema neu behandeln.  Die Regelung, dass ein Thema die nächsten 6 Monate nicht mehr diskutiert werden darf ist irrelevant, sofern der BM es selbst aufgreift , und eine erneute Diskussion für sinnvoll halten würde.

Heinz Weiss ist angesichts der akuten Lage zuversichtlich, dass der  BM dies doch noch veranlasst, allerdings steht es wieder nicht auf der Tagesordnung  in der kommenden Sitzung am Dienstag am 5. Februar um 18:00 .

15 thoughts on “Drohen Buchau erneut Proteste zur Glonkr-Party?

  1. Gab es seitens der KJG einen Antrag auf Sperrzeitverlängerung??
    Wenn nicht, dann will der Veranstalter gar nicht länger offen haben!
    Und nachdem hier Angehörige eines Stadtrates beteiligt sind, kennen Sie die Rechtslage.

    1. Was hat das jetzt wieder mit zu tun.
      Ach so, Verlängerung bedeutet es geht doch. Mal eben den Buchauer Weg beschritten, bedeutet generell Stress und zurück rudern seit Jahren. Voreilige unbedachte Beschlüsse und hinterher der große Katzenjammer. Voraus der Bürgermeister als Verlierer, im Gefolge der „Rat“ losen- Club. Das alles soll kein Faschingsscherz sein, in diesem Falle die beste aller Möglichkeiten. Soll doch der Bürgermeister in der nächsten Sitzung den Fasching ausrufen und das Geschwätz von gestern damit vergessen. Friede Freude Eierkuchen – ein kräftiges Moorochs hinter her – allen Ochsen.

    2. Nicht Angehörige eines Stadtrates sonder gleich mehreren. Sind Sie schon mal dort gewesen, nach Ihren Wissen zu urteilen denke ich nein.

    3. Genau das ist der Punkt, nicht länger offen haben.
      Wohin dann mit den Mäschkerle und sonstigen Spätheimgehern. Problem erkannt . Ins Auto und weg, das wiederum wollte der Landkreis gerade verhindern. Tschüssss

  2. warum kann man für diesen besagten Freitag nicht einfach eine Verlängerung auf 4 Uhr machen? Das wird wieder genauso enden wie an Weihnachten, alle Alt-Buchauer kommen heim, um mit Ihren Freunden auf die Party zu gehen.. Viele arbeiten noch und kommen erst spät in Buchau an…
    Nachdem der Gemeinderat gesehen hat, wie es an Weihnachten war, wäre es doch die bessere Alternative, gleich den jungen Leuten entgegenzukommen… Ich denke, das ist für den Gemeinderat das kleinere „Übel“ !!
    Im übrigen sollte man erwähnen, dass der Herr vom Kolonial ab 2 Uhr die Musik immer! leise macht und sehr bemüht ist, alles ruhig ablaufen zu lassen.. Und wie ich das sehe, klappt dies sehr sehr gut..
    Wenn dieser Freitag, auf den sich jeder freut, wieder so ein „Chaos“ gibt und die Herren weiterhin so unkooperativ bleiben, kann man nur noch „Adios Bad Buchau“ sagen..

  3. Baden-Württemberg lockert die Sperrzeit bei Gaststätten

    Änderung der Sperrzeitverordnung tritt am 01.01.2010 in Kraft.

    Auch Baden-Württemberg hat nun endlich die Sperrzeiten bei Gaststätten gelockert (Gaststättenverordnung vom 10.11.2009, GBl. S. 671). Die Politik konnte nicht mehr anders, da in anderen Bundesländern diese Sperrzeit-Freiheiten schon lange Bestand haben. Teilweise werden sie dort noch großzügiger festgesetzt. Zusätzlich machten die Gaststättenverbände entsprechend Druck.

    Hier die neuen Sperrzeiten für Gaststätten

    Die Sperrzeit für Schank- und Speisewirtschaften sowie für öffentliche Vergnügungsstätten beginnt um 3 Uhr, in Kur- und Erholungsorten um 2 Uhr.
    In der Nacht zum Samstag und zum Sonntag beginnt die Sperrzeit um 5 Uhr.
    Für Spielhallen beginnt die Sperrzeit um 0 Uhr.
    In der Nacht zum 1. Januar wird die Sperrzeit aufgehoben.
    In der Nacht zum Fastnachtsdienstag und zum 1. Mai beginnt die Sperrzeit um 5 Uhr.
    Die Sperrzeit endet in allen Fällen um 6 Uhr.

    Diese Verordnung tritt am 01.01.2010 in Kraft.

    Negative Auswirkungen dürften die neuen Sperrzeitregelungen in der Praxis wohl nicht haben. Wenn ja, können die Gaststättenbehörden bei Problemen auch längere Sperrzeiten anordnen.

    1. …unbenommen, bleibt der Ortspolizeibehörde andere Regelungen zu treffen…

      Der ehemalige MP Öttinger hat auch mal den Bierabsatz im Ravensburger Kaufland gefördert mit kompletter Freigabe der Ladenschlusszeiten und das
      Ergebnis waren Saufgelage in der Tiefgarade dieses Supermarktes, prima was?

      …das ist doch ein Stum im Wasserglas, wenn sich nicht mal 2 Diskotheken in der Stadt halten können und die Jungen ohnehin nicht, ober selten hier ausgehen, dann ist das doch bezeichnend…

      Einen stabiler Jugendverband, wie jedes Dorf schafft diese jämmerliche Stadt auch nicht auf die Beine zu stellen! Nur Flash-Mob-Demos sind noch drin? Das ist einfacher als ordentliche Vereinsarbeit und dann gibt es eben gelegentliche Konfrontationen, die andersweitig gar nie entstanden wären…

      Das kommt mir bekannt vor, in Biberach gab es vor 20 Jahren schon um die 28 Jungendvereine-, und gruppen und keiner wollte Verantwortung im Stadtjugendring übernehmen, was ich dann lange Jahre bewerkstelligt habe.

      1. Hallo kappler
        Sie haben einen guten Ansatz nur das Problem ist, dass Bad Buchau eine sehr kritische Größe hat. Sie vergleichen Kirschen mit Äpfel und Äpfel mit Melonen. Bad Buchau ist zu groß für eine richtige Landjugend bzw. „Buden“ und wiederrum zu klein für das von ihnen gezeigt Beispiel aus Biberach. So was tun sprach Zeus?

        1. Bedingt richtig, denn ich war auch als Jugendlicher in der KLJB Schemmerhofen.

          Die KJG, für Städte zuständig gibt auch hier…

          …und es gab Veranstaltung, die tatsächlich schon im kath. Pfarrhaus neben der Stiftskirche stattfanden!

          Ja, früher hatte eben nur wenige der Äpfel faule Stellen und der Wurm war offensichtlich auch nicht drin?

          1. Sehr richtig. Aber ist die KLJB nicht etwas anderes als die KJG in Bad Buchau.
            Eine Landjugend ist für mein Verständnis etwas anderes als eine Katholische Jugend Gemeinde.

            Aber wem nützt die Haarspalterei.

            Ich sehe hier das Problem irgendwo ganz anders. Es sind ja nicht nur (Pubertierende) Jugendliche auf der Straße gewesen sondern auch junge Erwachsene bzw. reifer Mitbürger (um den Wortlaut eines SR aufzunehmen).

            Der Satz: “ Ich bin mit der gesamt Situation unzufrieden“ (Quelle: (Schuh des Manitu) nur für die Richtigkeit wegen der Plagiatsaffären etc.) trifft es meines Erachtens am besten.

            Es herrscht doch eine große Unruhe bzw. eine Unzufriedenheit in den Mitbürgern und durch solche Aktionen kocht dies hoch.

            Die Frage ist: Woher kommt das?

  4. Lieber Fabian Weiss,

    dieser Beitrag spricht (am Rande) das eigentlich größte Problem der „Jugend“ in unserer schönen Kurstadt an. Könnte der Umstand, dass es bereits länger keine Party mehr im Juze gab und dass es auch so etwas wie die Rainbow nicht mehr gibt, damit zusammenhängen, dass es der „Jugend“ an der nötigen Eigeninitiative fehlt. Das sich dauernd wiederholende Gejammer, die Stadt würde nichts für die Jugend tun und es fehlten Angebote, geht mir jedenfalls auf die Nerven. Es ist nicht verboten, sich zu engagieren und das Juze wieder aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken oder sonst Parties zu organisieren. Diejenigen, die frühere Juze und Rainbow und andere Veranstaltungen auf die Beine gestellt haben, haben halt Ihren Hintern hochbekommen. Das ist der heutigen Jugend doch sicher auch möglich. Nur Mut!

    Sperrzeiten war damals – trotz der noch geltenden strengeren Sperrzeitenregelungen – kein Problem. Die Stadtverwaltung hat damals regelmäßig ohne Probleme eine beantragte Sperrzeitverkürzung bewilligt. Das würde heute kaum anders sein.

    1. Danke , “ DAMALS“ Du sprichst mir aus der Seele, was haben die Mädels u. Jungs vor 15-20 Jahren als KJG auf die Beine gestellt, ( Theater, Essen an
      Fronleichnam, Disco , usw. ) . Da gab es keine Protestläufe wegen Sperrzeit.
      Aber die Zeiten ändern sich halt………….

  5. Die Situation in Bad Buchau bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist tatsächlich sehr vielschichtig und wird hier zu Recht auch angesprochen. Zweifelsohne scheinen die Betroffenen kaum in der Lage zu sein, das Gesetz des Handelns selbst in die Hand zu nehmen. Alles was es früher an Aktivitäten gab, scheint eingeschlafen. Keine Führungsgruppe mehr da? Selbst uneinig und zerstritten? Viele Diskussionen ohne brauchbare Vorschläge. Keine Solidarität untereinander? Jeder nur ein Einzelkämpfer? Einigkeit besteht letztlich nur darin, dass nichts vernünftiges mehr läuft. Aber das reicht eben nicht und bringt nichts. Vor 30 und auch noch vor 20 Jahren war das alles tatsächlich ganz anders. Auch haben sich junge Buchauer Bürger bei Gemeinderatswahlen zu einer Jugendliste zusammengeschlossen. Tatsächlich konnten Sie auch Gemeinderatssitze erringen und sich damit direkt einschalten. Wer kann sich noch daran erinnern? Ein Herr Pfeiffer, ein Herr Merkle, ein Herr Ruez gingen beispielsweise daraus hervor. All das ist Vergangenheit, untergegangen. Schade. Von alldem sind wir weit entfernt. In einer Demokratie erreicht man halt nur etwas, wenn man eine Sache tatkräftig in die Hand nimmt und manchmal einen langen Atem hat. Eine zufällig zusammen gewürfelte Menschenansammlung ist auch noch lange keine Demonstration und der Besuch einer Gemeinderatssitzung bekundet noch lange keine hinhaltende Beteiligung an Problemlösungen.
    Nur so kann man verstehen, wenn ein Gemeinderat sinngemäß sagt: Das sind pubertierende Jungen, die man nicht zu ernst nehmen sollte. Oder der Bürgermeister eine Sitzung eröffnet mit der Drohung, wer die Ordnung stört, wird aus dem Saal verwiesen noch bevor jemand überhaupt ein Wort verlauten ließ. Das sind doch alarmierende Anzeichen, dass man tiefe gegenseitige Vorbehalte hegt, ja, sich gegenseitig nicht mehr respektiert. Einen solchen Umgang hatte man früher nicht. Ein weiterer Buchauer Weg zum Nachdenken. Es hat sich viel, sehr viel verändert.

    1. Rainbowzeiten kommen nicht mehr, können nicht mehr kommen. Selbst wenn es einige tapfere wieder in die Hand nehmen würden, wäre das von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Rainbow & Co. war immer eine tolle Sache, bis dann irgendwann die „Wodka-Säufer“ einfielen. Immer mit nur einem Ziel:
      Pöpeln, Streit anfangen, Schlägern und Sachbeschädigungen hinterlassen, dann war es für die ein schöner Abend. Für die Macher von Rainbow hieß es dann hinterher beim Hausherr vorreiten, Standpauke hören müssen, Polizei, Rechtfertigungen etc. etc. Damit war Rainbow am Ende. Es kann nicht sein, dass ein Veranstalter, der für die Jugend in BB was machen will, moderate Eintrittspreise verlangt, wenn überhaupt, zuallererst einen Kostenintensiven Sicherheitsdienst beauftragen muss. Die Kosten kommen nicht mehr rein, hinterher nur Ärger, dann besser gar nichts machen und seine Ruhe haben. Es kann der brävste nicht in Frieden leben, sprich feiern, wenn es dem bösen nicht gefällt.

  6. Zitat (aus Babylon) 1000 Jahre vor Christus: „Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul, sie wird niemals so sein, wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten“

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