Stadtstreicher Nr. 104 mit der Idee

 

 

Jubiläumsbilderrätsel genauer betrachtet

 

Das Bilderrätsel von Frau Mayenberger hat lt. Zeitungsbericht eine große Resonanz in der Bevölkerung gefunden. Das ist sehr erfreulich. Es schadet wirklich nicht, sich zwischendurch mal mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Und sei es nur die Auseinandersetzung mit einem Fotoausschnitt. Auch der Stadtstreicher war eingehend auf Informationssuche. Auf jeden Fall hat sich unglaublich viel in diesen 50 Jahren getan. Die rein äußerliche Ansicht der Stadt ist mit der alten Erscheinung überhaupt nicht mehr vergleichbar. Die Wandlung ist grundlegend, ohne die geschichtlich- urbane Historie im Stadtkern zu verraten. Ein Merkmal, das es verdient, besonders hervorgehoben zu werden. In der Stadt selbst erahnte man vor 50 Jahren von einem Kurort gar nichts. Heute ist wenigstens ein bescheidenes Flair eines Bades erlebbar.

 

Dabei gilt es zu bedenken, dass vieles gar nicht in einem grobrastigen Luftbild festgehalten werden kann. So verbergen sich die ganzen Tiefbauarbeiten für Wasser und Abwasser, teilweise Straßenbauten und Grünzonen, die höhere zweistellige Millionenbeträge verschlangen. Diese Arbeiten waren jedoch die Voraussetzung für eine längerfristig angesetzte Verschönerung und Sanierung (nicht nur Kosmetik). Auch die zahlreichen privaten und öffentlichen Innensanierungen an den Gebäuden bleiben meist verborgen. Also nur die Sahnehäubchen der Veränderungen stechen bildlich heraus. Am Offensichtlichsten treten auf dem Bild die zahlreichen gravierenden Veränderungen in den Klinikbereichen (einschließlich Schlossklinik) hervor. Eine ganz eigene Erfolgsgeschichte innerhalb der Stadtentwicklung. Aber Kappel fehlt ganz. Hier hat sich ebenfalls sehr viel getan. Die Wandlung vom ehemaligen stolzen stiftischen Bauerndorf zum Industriestandort Buchaus wurde vollzogen.

Allerdings muss man zugeben, dass es auch gut ist, wenn man auf dem Luftbild nicht alles sehen kann. So zum Beispiel die zahlreich aufgegebenen Handwerksbetriebe und Geschäfte mit leeren Schaufensterscheiben oder die Verluste an Infrastruktur und Werten, die immer eingehender stattfinden. Also die Suche nach Veränderungen auf dem Luftbild ist nur relativ oberflächlich möglich und damit nicht mehr als eine unterhaltsame Freizeitbeschäftigung. Aber immerhin etwas. Offiziell fehlt bis jetzt jede Erinnerung an die Erhebung zum Moorheilbad durch die Landesregierung vor 50 Jahren. In schnelllebiger Zeit spielt eben die Vergangenheit eine immer kleinere Rolle. Manchmal zeigt das aber noch mehr auf…….

 

Götzburgareal als innerstädtisches Freizeitcenter

 Seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass sich im Götzburg Areal eine kleine Seelandschaft entwickelt. Sicher wird im Frühjahr die Natur sich dieses Geländes noch stärker bemächtigen. Vielleicht bekommen wir auch seltene Pflanzen und Molche sowie andere Geschöpfe der Roten Liste zu Gesicht. Dann steht dem Gelände zur Ausweisung als innerstädtisches Naturschutzgebiet nichts mehr im Wege. Eventuell, eventuell… könnte man das sogar als Zoogelände erweitern. Ein paar Vögel vom Federsee kämen sicher auch zu Besuch. Oder gar ein Biber. Wäre doch anstelle des Lebensmittelmarktes gar kein schlechter Tausch. Auf jeden Fall romantischer. Die geplanten (Alten)Wohnungen würden so schneller einen Käufer finden und Herr Einstein hätte es nicht mehr so weit zu seinem Arbeitsplatz.

Eine weitere Möglichkeit der Vermarktung könnte sich im Winter ergeben, wenn die Teiche zugefroren sind. Eine Schlittschuharena mitten in der Stadt. Nicht so gefährlich wie der Federsee und mit bunten Scheinwerfern erleuchtet ein Mekka der Kuvendreher.

 

Da hat man immer nach einer guten Lösung gesucht. Die Natur würde es schon richten. Schneller als dem Rathaus lieb ist. Die Konkurrenz schläft nicht.