Stadtstreicher Bad Buchau Kolumne Nr. 105 – Thema Ansichtssache

Hoffnungsschimmer?

Vor allem die Institution der Kath. Kirche insbesondere in Deutschland hat es in den letzten Jahren nicht einfach, auf jeden Fall nicht mehr so einfach wie in den vergangen Jahrhunderten. Die Medienlandschaft sorgt für einige Aufklärung. Man ist nicht mehr auf die herrlichen Bildgeschichten an den Kirchenwänden angewiesen. Da tauchen auch andere Gesichter der weltlichen Kirchenvertreter auf. Der Schar der Heiligen und Seligen stehen wohl mindestens gleich viele Teufel und Teufelchen gegenüber. Sicher gibt es auch solche Abbildungen in der Kirchenkunst. Diese waren allerdings als Drohung und zur Einschüchterung für das ungebildete Volk gedacht, weniger für die aufgeklärten Vertreter der Hierarchie. An dem Gehabe verzweifeln viele Gläubige und treten aus. Dabei sollten sie Hirten sein, die die Herde weiden und nicht auseinandertreiben.

Ob Jesus auch heute noch Menschen als seine Stellvertreter auf Erden einsetzen würde? Daran ist, wenn man die Geschichte heranzieht, Zweifel angebracht. Allerdings was Besseres oder Schlechteres ist kaum auf diesem Erdenrund zu finden. Sicher war das vor 2.000 Jahren schon so sonnenklar wie heute. Also lassen wir es, wie es ist. Bei den anderen Religionen und Weltanschauungen sieht es nicht besser aus. Auch da gibt es Fehlentwicklungen. Das einzige, was uns Lämmern verbleibt, ist auf Einsicht, Reue und Umkehr der Hirten zu warten. Ein paar wenige Anzeichen am weiten Horizont deuten sich an. Ob das allerdings das (auf dem Felsen festgefügte) Imperium erfasst, ist noch lange nicht entschieden. Hoffnung ist überhaupt die Drehscheibe unseres Wandelns, um den Sog der Verzweiflung zu entgehen. Nicht umsonst stirbt diese zuletzt. Aber mit einigen lebenden Vorbildern des praktizierten Glaubens täte man eben leichter. Papst Franziskus ist ein Beispiel zum Aufschauen für Klerus und Volk, aber er allein wird es auch nicht schaffen. Machen wir uns nichts vor. So wenig wie die letzten leuchtenden Päpste oder der Gründer vor 2.000 Jahren. Ob für einen generellen Wandel die Zeit der Erdgeschichte ausreicht, die wir so schnell wie möglich mit unserer Kurzsicht vergiften, bleibt also offen.

Federseemuseum weiter ohne längerfristiger Perspektive

Jetzt ist es lt. SZ vom 21.10.13 amtlich. Die vom Landkreis für die Stadt Bad Buchau geschnürte Mogelpackung (oder fauler Kompromiss) zur Unterstützung des Federseemuseums ist beschlossen. (Siehe auch Bericht des Stadtstreichers Nr. 103 weitere Museumskraft). Die Darstellung des Unesco Weltkulturerbes „Pfahlbauten“ für Oberschwaben wird drei Jahre vom Landkreis Biberach gefördert. Bis dahin soll Deutschlandweit dieser Status bekannt sein und für alle Zukunft die Besucher an den Federseestrand und das Geld in die Museumskasse spülen. Primitiver geht es nun wirklich nicht mehr. Ab da steht das Federseemuseum (und damit die Stadt Bad Buchau) mit der schönen Aufgabe wieder in alleiniger finanzieller Verantwortung. Was dann Herr BM Diesch? Ein Wunder!? Ein neues, typisches Beispiel eines begrenzten Wirkens oder fehlender Übersicht?

 

Einfach vergessen-

So langsam pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Obwohl zu Beginn des Jahres 2013 fest eingeplant, hat BM Diesch im September den Festtermin zur Erhebung der Stadt Buchau zum Moorheilbad einfach vergessen. Es wurden keine Vorbereitungen getroffen, dieser 50 jährigen Bäderstadtentwicklung zu gedenken. Jetzt will man aufgrund einer Monierung durch den Stadtrat noch schnell etwas zusammenschustern. Ob das unser völlig überlasteter BM noch hinbekommt? Natürlich wird das geheim unter dem Tisch beraten, obwohl hier überhaupt nichts geheimes dran ist, außer dass der BM sich ziemlich blamiert hat. Dies zu kaschieren sind nach der Gemeindeordnung die nicht öffentlichen Sitzungen nicht gedacht. Aber wen interessiert das schon in Bad Buchau. Das eine Sache so wenig wie die andere.

Altes Rathaus

Das ehrwürdige, stolze Rathaus in Kappel, dessen historischer Dachstuhl vor knapp 20 Jahren generalerneuert wurde, wird nach Aufgabe des Kindergartens nun doch nicht verkauft. Dies will man den Kapplern nicht antun, ob aus Respekt vor der Geschichte oder aus anderen Gründen ist ungeklärt. Auf jeden Fall hat man nun nach einiger Überlegung (das tut manchmal gut) eine neue Nutzung gefunden: Volkshochschule (bisher schon), Arbeits- und Lagerraum der Nähgruppe des Adelindisfestes und das Büro der Altertumsvereinsführung. Würdige neue Bewohner der Räumlichkeiten. Die Nähgruppe verlangt noch eine Fensterverdunkelung wegen der Lichtempfindlichkeit der Stoffe. Bisher wurde in den Werkräumen der Schule am Bahndamm mit den dortigen Nähmaschinen gearbeitet. Außer der Verdunkelung wären wohl auch diese Arbeitsgeräte anzuschaffen?