Riedlingen: Aprilscherz oder Wahrheit – Öffentlicher Naturschutz gegen erneuerbare Energie???

Die Entscheidung über die weitere Verwendung des Geländes zieht sich länger hin, als der Stadt lieb ist.

… bremst öffentlicher Naturschutz mit Steuergeldern erneuerbare Energie aus- das wäre fatal und vermessen.

Riedlingen: Seitdem klar ist, dass die Bundeswehr das Munitionshauptdepot in Pflummern auflösen würde, bemüht sich die Stadt Riedlingen um eine sinnvolle Nachnutzung. Ihre Idealvorstellung wäre gewesen, auf dem 70 Hektar großen Gelände mit Unterstützung des Landes Gewerbe anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Das Land als Eigentümer des größten Teils will das Areal aber behalten und größtenteils in naturnahen Zustand zurückführen. Immerhin bestand aber weiter die Hoffnung, dass wenigstens ein privater Investor zum Zuge kommen könnte mit seiner Anfrage, auf den ehemaligen Bunkern Photovoltaikanlagen zu installieren. Entschieden ist zwar noch nichts, aber jetzt zeichnet ab, dass möglicherweise nicht einmal das möglich sein wird.

Wie Bürgermeister Hans Petermann im Gemeinderat bekanntgab, haben Fachleute der zuständigen Behörden bei einer Begehung des Geländes auf den Bunkern seltene Käfer und schützenswerte Magergräser entdeckt. Auch Fledermäuse tummeln sich auf dem Gelände. Hier scheint demnach Naturschutz gegen Klimaschutz zu stehen, nur dass die Artenschutz-Listen viel konkreter sind als nur diffus verankerte CO {-2} -Einsparziele – und so könnte paradoxerweise tatsächlich der Naturschutz die erneuerbaren Energien ausbremsen. Er sei jedenfalls gespannt, wie das Regierungspräsidium die Sache beurteilen werde, sagte Petermann und flüchtete sich in Sarkasmus: „Das musst du relativ gelassen ertragen, sonst landest du irgendwann in Zwiefalten.“ Man gewinne den Eindruck, dass die Überdeckung von Bunkern mittlerweile wertvoller sei als der Wald selbst.

Wie auch immer, die Stadt würde allmählich gerne wissen, woran sie ist. Schon im Mai vergangenen Jahres war ja im Ortschafts- und Gemeinderat Unmut laut geworden, dass Regierungspräsidium, Land und Bund das Thema so schleppend behandeln. Zu dieser Zeit lag bereits eine Investorenanfrage vor. Mittlerweile ist die Bundeswehr längst weg und es herrscht immer noch keine Klarheit. Daher drängt die Stadt jetzt erneut auf eine klare Aussage, welche Einschränkungen das FFH-Artenschutzgebiet für eine gewerbliche Nutzung mit sich bringe. Laut einem Ende Februar nichtöffentlich verabschiedeten Gemeinderatsbeschluss werden die beteiligten Stellen „aufgefordert, umgehend eine Entscheidung herbeizuführen, ob der Bereich der Bunker zur Nutzung durch Photovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt wird“.

das Interesse von Öffentlichem Naturschutz könnte Photovoltaik ausbremsen, was in der heutigen Zeit schlichtweg eine Zumutung wäre für die Bürger zumal sich dieser mit Steuergeldern finanziert, also durch uns ! In wie weit die Behördeninterne Aktion Naturschutz das Thema mit dem NABU evtl. bearbeitet gilt es noch abzuwarten.

Stadt und Gemeinderat wünschen sich von Land und Bund mehr Entgegenkommen und dass deren Behörden „endlich aufgeschlossener“ auf die Riedlinger und Pflummerner Anliegen eingehen. Das Land wird zudem gebeten, mit der Stadt eine Fläche für eine Hackschnitzelanlage zu tauschen. Die Stadt erklärt sich ihrerseits bereit, eine dem Bund gehörende Teilfläche im Zufahrtsbereich zu kaufen. Um die ganze Sache zu beschleunigen, würde sie sich „notfalls“ sogar an den Kosten für die Wertermittlung der Gebäude auf dem Landesareal mit 2000 Euro beteiligen.

Von M.D.SZ/ heinz weiss

3 thoughts on “Riedlingen: Aprilscherz oder Wahrheit – Öffentlicher Naturschutz gegen erneuerbare Energie???

  1. naturschutz und artenschutz müssen an erster Stelle stehen!!!! hier dürfen keine seltene und vom Außsterben bedrohte Insektenarten geopfert werden!!

  2. Bin auch dafür diese Tierchen zu erhalten. Insekten sind ein guter Vitaminspender, das einzig sofort essbare nach einem Supergau. Können roh verzehrt werden, sind extrem nahrhaft und benötigen keinen Strom für die Zubereitung. Gibt nicht vieles zum essen ohne zu kochen.

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