Mord im Moor in Bad Buchau

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Mord im Moor, im Federsee oder wo genau? Nein, nicht im Moorbad, hier werden sie geheilt, nicht ermordet. Vor einigen Wochen erst wurde Bad Buchaus  letzter Mord in der Öffentlichkeit abgehandelt in Form einer Gerichtsverhandlung in Ravensburg. Endlich Ruhe in Sachen Mord, was für eine Kurstadt nicht gerade der Werberenner schlechthin sein kann, bringt sie sich selbst wieder in Erinnerung mit einem neuen Mord. Das Osterfest im Zeichen von Mord im Moor. Fällt einem nichts besseres ein als gerade jetzt das Thema noch am Straßenrand zu publizieren, scheinbar nicht. Dumm gelaufen mit der Imageaktion, ein schönes Buchau. Vermehrt beschweren sich Gäste und Besucher über die geschmacklose Marketingaktion für Bad Buchau, zumal genau in dieser Straße genügend Erinnerungen wieder wach werden bei den Bürgen von Bad Buchau. Mordhinweise am Eingang einer Stadt die leider durch solche Taten momentan in aller Mund ist, so etwas gehört  mehr überlegt und sensibler gehandhabt.

13 thoughts on “Mord im Moor in Bad Buchau

  1. diesem artikel stimme ich voll und ganz zu. ich hatte über ostern besuch von etlichen verwandten und bekannten die allesamt ziemlich weit entfernt wohnen. alle waren entsetzt über diese „werbung“.
    wir kennen zwar die geschichte und haben auch die bücher darüber gelesen, dennoch, es ist nicht geschmackvoll.
    außerdem ist dieses „werbebanner“ so etwas von schlecht aufgemacht, keine ahnung wer sich so was ausdenkt.
    diese kritik muß man sich gefallen lassen, denn „auf diese art und weise“ gewinnt man keine besucher für sich.

  2. War letzte Woche in Buchau und hab mir den Federseesteg angeschaut. Bin dann noch anschliessend Eis essen gegangen. Es hat mir sehr gefallen in Buchau. Und bei dem Hinweis auf „Mord im Moor“ hab ich mir nur gedacht ist bestimmt ne gute Ausstellung.
    Ich finde das hat doch mit dem echten Mord nichts zu tun.

  3. In der Tat finde ich es auch geschmacklos.
    Und ideenlos – immerhin war es schon das Jahresthema letztes Jahr. Im Federseemuseum laufen so viele Leute herum (unter großen Kosten für die Stadt), da ist es schon traurig, wenn alte Kamellen aufgewärmt werden.

  4. Ist das der Start zum Modellprojekt “ lebendige Kleinstadt?“
    So soll es bestimmt nicht werden, außer Buchau will weiterhin Negativbeispiele im Marketingbereich geben. Ein sensibler Grafiker hätte das Banner so gestaltet, dass das Museum im Vordergrund und der Austellungstitel klein daneben gestanden hätte. Aber auch die Totenschädel auf dem Bannersind makaber, noch mehr, weil sie nahe dem furchtbaren Mord im letzten Jahr zu sehen sind.
    (Ich darf gar nicht weiterdenken, ich sehe schon ein weiteres Banner mit einem Mädchenkopf und der Jugendmusikschule mit dem Titel: Missbrauch in Buchau)
    armes Buchau….

  5. schaut richtig doof aus die werbung.hab ich mir auch schon gedacht.vielleicht kann man die auch mal ändern.wer will denn die köpfe schon so lange sehen,und den werbespruch lesen 🙂

  6. Aber nun mal etwas gelassen bleiben. Okay, über Bilddarstellungen (Kunst) lässt sich generell verschiedener Meinung sein. Da denke ich an meine Frau, der kaum ein Foto von Ihr gefällt, während ich Sie durchaus gut getroffen finde. Lach… aber Spaß beiseite.
    So ein Totenschädel als Werbebanner über der Straße fasziniert oder schockt den Verkehrsteilnehmer (je nach Charakter) ohne Zweifel. Auf jeden Fall erregt er Aufmerksamkeit (vielleicht denkt man auch kurz an Texas, an Wildwest- oder Gruselfilme). Kaum einer außerhalb der Stadt oder des Federseegebietes dürfte bei der Betrachtung an den jüngsten Mordfall denken. So berühmt ist das Geschehen in Bad Buchau für die breite Öffentlichkeit nun auch wieder nicht. Aber die Werbung ist ja gar nicht für uns gedacht, bzw. auf unsere inneren Gefühle gerichtet. Es wird ein ganz anderer (unbefangener) Kundenkreis angesprochen. Also sollten wir die Aufmachung auch nicht mit unserem diesbezüglich belasteten Hintergrund bewerten.
    Aber Bild und Thema: Mord und Moor verspricht doch unglaubliche Spannung, nicht nur als Filmstreifen. Also lockt es Besucher an. Solche will das Federseemuseum, um möglichst kein Defizit zu machen, was der Stadt ja besonders wichtig ist. Im Übrigen finde ich die Idee, der Ursache des Todes der Kinderschädel in den Museumsvitrinen mit modernen kriminalistischen Methoden nachzuspüren und die Motive zu erforschen, sehr erregend. Fast alle Besucher unseres Federseemuseums haben sich in der Vergangenheit nämlich genau diese Frage gestellt, ohne dass diese beantwortet werden konnte. Die Sonderausstellung ist auch entsprechend gut methodisch und wissenschaftlich aufgebaut. Ich weiß nicht, ob alle Kritiker des Werbeplakates, die Ausstellung schon besucht haben. Auch wenn dieses Thema mit hohem Aufwand schon im letzten Jahr behandelt wurde, kann man es heuer mit anderen Schwerpunkten fortsetzen. So einfach und kostengünstig, lässt sich nämlich nicht jedes Jahr ein Reizthema finden. Aber vielleicht gibt es ja für nächstes Jahr Sponsoren mit noch besseren Vorschlägen?

  7. naja für publicity is ja gesorgt und darüber geredet wird wohl auch ne menge… und das durch diesen einen banner. ehrlich gesagt ist das top marketing mit minimalen kosten…

    klar, makaber und geschmackslos isses aufjedenfall!

  8. Schriftzug Mord im Moor kleiner – und den Text Federseemuseum deutlich größer, könnte schon für mehr Klarheit sorgen. wenn noch z.B. 1000 vor Christi drauf stehen würde käme es besser an.

  9. Muss dem Grafiker Weiss recht geben. Das Banner ist schlecht gestaltet und impliziert bei den Buchauern eine gewisse fehlende Sensibilität. Schließlich müssen es die Buchauer täglich anschauen, während der Tourist es nur kurz sieht.
    Das sollte auch der Museums-Grafiker wissen, wie auch die zuständigen Aufrtaggeber des Federseemuseums. Wenn schon ein „Eyecatcher“ nach Bildzeitungsart, dann eben mit weiteren Informationen.
    Und die 1000 v. Chr lassen sich vielleicht noch nachträglich anbringen. Ist ein guter Vorschlag!
    Die Bedeutung der Ausstellung ist nicht in Frage gestellt und sicherlich ein Anreiz für einen Besuch im wirklich hervorragend geleiteten Museum.

  10. in vielen punkten stimme ich unserem ex-BM zu. die ausstellung ist gelungen. das thema ist spannend und faszinierend.
    nur die werbung …
    – dieses banner mit
    dem totenkopf ( es mag vielleicht neugierig machen wenn man es zum ersten mal sieht ((was ich dennoch bezweifle)) ), hat man es tagtäglich vor augen –
    …empfinde ich als schlecht gemacht und scheußlich.

    und in noch einem punkt irrt sich herr müller, dieses ungeheure geschehen in der wuhrstrasse ist bis weit über unsere baden-württembergische landesgrenze hinaus bekannt.
    egal wo ich mich in den letzten monaten aufgehalten habe ( berlin, nordrhein-westfalen, niedersachsen), in dem augenblick in dem ich meinen wohnort genannt habe wurde ich sofort auf diesen schrecklichen mord angesprochen.
    es ist richtig, dass es sich über geschmack streiten lässt, … die meinungen die ich bisher bezüglich des banners gehört habe waren alle durchweg negativ.
    schade dass sich der „grafiker“ dieses werbebanners nicht mehr angestrengt hat.

  11. für wen ist denn nun das Banner gemacht? Fahren wirklich soviele Touristen durch den Ort, um spontan die Ausstellung zu besuchen???
    Die meisten steuern doch das Federseemuseum ganz gezielt an und wissen durch Prospekte oder Internet über den Titel bescheid. Wenn schon Touristen angelockt werden sollen, wäre das Banner als Fahne an einem Mast an der Bundesstraße besser angebracht.
    Mitten im Ort wirkt diese Art von Werbung über die Straße gespannt eher aufgezwungen und störend. Schön wäre auch zu wissen, wie lange es wohl dort verbleiben soll. Hoffe nicht den ganzen Sommer über.

    1. So ein Werbebanner über einer öffentlichen Straße ist eine Sondernutzung nach dem Straßengesetz. Als solche ist eine Genehmigung notwendig, die wohl über das Rathaus beim Straßenbauamt Riedlingen einzuholen ist und auch nur zeitlich eng befristet erteilt wird. Nachdem der Städt. Bauhof die Zeichen angeracht hat, gehe ich davon aus, dass der Auftrag vom Rathaus ausgegangen ist. So wie ich dieses Amt kennen gelernt habe, dürfte dann alles auch gesetzmäßig verlaufen sein. Wenn Zweifel auftauchen, kann eine Nachfrage oder noch besser das Vorzeigen der Genehmigung Klarheit verschaffen.

  12. Hallo,

    auch ich halte das Banner für extrem(!!!) schlecht gemacht. Es fehlt jeglicher Künstlerische und ästhetische Anspruch. Und wenn man sich mal „gute“ Werbung ansieht, ist dieser Anspruch immer ein sehr wichtiger Aspekt guter Werbung.

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