Energiepreise auf dem Prüfstand

Da sind Politiker schnell am Mikrofon und fordern angesichts steigender Energiekosten den „Versorgerwechsel“. Doch Vorsicht: Nicht immer ist auch günstig, was auf den ersten Blick günstig erscheint. Vergessen scheint auch, dass rund 40 Prozent der Strompreise durch Steuern und Abgaben veranlasst sind. Und schließlich kann durch gezieltes Energiesparen der Geldbeutel deutlich entlastet werden.

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Zunächst: Ein Drei-Personen-Musterhaushalt zahlt nach Berechnungen des BDEW 2007 für Strom rund 59 Euro monatlich. Der „reine“ Strompreis, also ohne Steuern und Abgaben (Erneuerbare-Energien-Gesetz, Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz, Stromsteuer, Ökosteuer, Konzessionsabgaben, Mehrwertsteuer), beträgt lediglich etwa 36 Euro im Monat. Damit liegt er immer noch gut 5 Prozent unter dem Wert im Jahr 1998, zu Beginn des Wettbewerbs im Strommarkt. Das heißt ebenso, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Belastungen seit jenem Jahr von gut 12 auf fast 24 Euro gestiegen sind.

Wer wechseln will, muss aufpassen!

Aber es lässt sich auch nicht bestreiten, dass landauf-landab sehr unterschiedliche Stromkosten berechnet werden. Wer nun den Energieversorger wechseln möchte, was im Prinzip ohne Probleme möglich ist, sollte jedoch auf Grund seiner Stromrechnung des Vorjahres genau überprüfen, ob der ausgewählte neue Stromanbieter tatsächlich eine günstigere Rechnung bei gleichem Verbrauch aufmacht. Dazu sind Strompreis-Rechner sehr nützlich. Wichtig sind auch Konditionen wie

  • Laufzeit,
  • Kündigungsfristen des alten und neuen Vertrags,
  • Übernahme der Formalitäten durch den neuen Versorger,
  • eventuelle Preisgarantieren oder nicht zuletzt
  • Zahlungsmodalitäten.

So sollte sorgfältig überlegt werden, ob Jahresvorauszahlungen wirklich sinnvoll sind: Einerseits drücken sie zwar etwas den Strompreis, andererseits ist das Geld vermutlich verloren, wenn der Anbieter Insolvenz anmelden muss. Wie einfach ein möglicher Versorgerwechsel zu seriösen Bedingungen sein kann, zeigt das von Website-„Kommentatoren“ überwiegend gelobte Beispiel „Yello Strom„, auf dessen Homepage eine virtuelle Eve freundlich durch alle Fragen und Antworten führt – bis hin zu einem Antragsformular.

Es lohnt, auf den Energieverbrauch zu achten

Ein gutes, persönliches „Sparprogramm“ ist immer, auf den Verbrauch zu achten. Dabei helfen ein paar die Haushaltskasse deutlich entlastende, beispielhafte Tipps:

  • Da Kühl- und Gefriergeräte in aller Regel zu den größten „Stromkillern“ zählen, kann sich die Entsorgung eines Altgeräts lohnen. Ein neuer Kühlschrank der besten Effizienzklasse verbraucht bis zu 40 Prozent weniger Energie als ein 20-jähriges „Methusalem-Gerät“.
  • 50 Prozent weniger Strom kostet es, Frühstückseier im Eierkocher statt auf dem Herd zu erhitzen.
  • Bis zu 80 Prozent beträgt die Energieeinsparung beim Einsatz von Energiesparlampen anstelle herkömmlicher Glühbirnen.
  • Auch bei Waschmaschinen und Trocknern, die ebenfalls viel Energie verbrauchen, kann ein Blick auf Alter und Energieeffizienz nützlich sein.
  • Schnellkochtöpfe sind eine gute Alternative zum „klassischen“ Kochtopf. Allerdings ist immer darauf zu achten, dass die Töpfe zur Größe der Platten passen; mit zu kleinen Töpfen heizt man nur die Küche auf.

Quellen: BDEW, Stiftung Warentest, Umweltbundesamt

2 thoughts on “Energiepreise auf dem Prüfstand

  1. Strom ist eine teure Sache geworden.
    Obwohl wir sehr sparsam sind, bekamen wir von der ewa-riss vorige Woche eine Nachzahlungsberechnung von 475 Euro!!
    Und nun monatlicher Abschlag statt 115 neu 160 Euro!! Im Monat!!
    Gut, wir haben Nachtspeicheröfen, welche aber nur im Wohn- und Kinderzimmer angeschaltet sind (wenn es nicht gearde über 10 Grad minus hat).
    4-Personen-Haushalt, 80 qm, dazu der Studioanbau auch stromgeheizt.
    Dennoch ist das eine Wahnsinns-Summe:
    In DM (und so rechnen wir heute noch) p.a. fast 4.000 Mark!!!!
    Irgendwie müssen die auch verdient werden….
    Wechseln? weiß nicht….

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