5G-Netze, Bill Gates, ein Laborunfall in Wuhan: Um den Ursprung von Covid-19 ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien. Für Experten ist das keine Überraschung. In Krisen geben sie einigen Menschen demnach zumindest ein Gefühl von Kontrolle zurück.
Neue Kritik an der Corona-Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel! Sie ist knallhart – und sie kommt von Merkels Vorgänger: Altkanzler Gerhard Schröder.
Aber der Altkanzler rechnet nicht nur ab. Gerhard Schröder stellt auch eine – nicht so überraschende – Forderung auf. Er sieht einen Ausweg aus der Krise.
Altkanzler Gerhard Schröder nimmt sich seine Nachfolgerin vor
Die Bundesregierung nimmt sich Schröder vor, weil sie „keine nationale Impfreserve aufgebaut“ habe: „Da sind Fehler gemacht worden“, sagte der Altzkanzler im Interview-Format „19 – die Chefvisite“ des „Unternehmer-Magazins“ (DUB).
Die EU-Bürokratie sei „überfordert“ bei der Beschaffung von Impfstoffen für alle Mitgliedsstaaten. Zudem sei es ein Fehler gewesen, nicht gleich zu Anfang der Pandemie auf eine Strategie von Tests und Kontaktverfolgung zu setzen.

Angesichts steigender Infektionszahlen bleibe der am Montag zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tagenden Ministerpräsidentenkonferenz daher wohl nur die Entscheidung zu „zumindest regionalen Verschärfungen des Lockdowns“, sagte Schröder in dem Videocast.
Aber Schröder sieht auch einen Weg aus der misslichen Lage, der momentan in der Öffentlichkeit noch keine wirkliche Option darstellt: Er fordert die schnelle Prüfung, Zulassung und Verwendung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V.
„Man muss die Ideologie beiseitelassen und sagen: Wir nehmen, was wir kriegen können und was hilft“, sagte Schröder.
Vor allem die Europäische Arzneimittelbehörde EMA „sollte flotter vorankommen“.
Altkanzler Schröder würde Hilfe aus Russland annehmen
Auch der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, zeigte sich verwundert, dass die EMA-Prüfung von Sputnik V so lange dauere. Der Impfstoff habe ein „Gütesiegel“ durch Untersuchungen erhalten, die in einem „hochkarätigen Fachjournal“ publiziert worden seien. „Die Zweifel der EMA treffen auch die Fachzeitschrift“, so der Mediziner.
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